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Die Bundestrainerin in Kanada – locker wie nie
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Die Bundestrainerin in Kanada – locker wie nie | Başlangıç girişi 15.06.2015 - 19:17 |
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flingern-zebra
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Silvia Neid (Foto) lacht, scherzt, strahlt, sucht die Kamera und den Blickkontakt. Wer die Trainerin der deutschen Fußballerinnen lange kennt und sie zurzeit bei der WM in Kanada erlebt, sieht ihr die Lockerheit und innere Zufriedenheit sofort an. Daher sind Fragen nach ihrem Befinden eigentlich überflüssig, werden aber vor allem von Journalisten aus dem Ausland immer wieder gestellt. Und sie beantwortet sie gern und ungewohnt offen. «Mir geht es sehr gut. Ich genieße jeden Tag», versicherte die 51-Jährige auf der Pressekonferenz vor der Partie am Abend in Winnipeg gegen Thailand. Klar sei auch dieses Turnier irgendwie Stress, weil es ständig etwas zu tun gebe, erklärt Neid. Spielvorbereitungen, Videoanalysen, Gespräche, Sitzungen, Training, Medientermine, Reisen... «Aber es ist wirklich so, dass ich das alles viel mehr genieße, und zwar jeden Tag. Ich spüre hier überhaupt keinen Druck, nur Freude, dass ich mit so tollen Spielerinnen arbeiten darf.» Neids engste Fußball-Vertraute ist Ulrike Ballweg. Die fast gleichaltrige Assistenztrainerin und Neid kennen sich eine gefühlte Ewigkeit. Sie haben viele Stationen beim DFB gemeinsam durchlaufen und sind seit 2005 als Trainerteam für die Frauen gemeinsam verantwortlich - und daher irgendwie unzertrennlich. Selbst Ballweg, vom Typ grundsätzlich ruhiger und pragmatischer als die zuweilen impulsive Neid, hat bei ihrer «Chefin» einen Wandel festgestellt. «Sie hat sicher auch aus den Erfahrungen der letzten Jahre gelernt, ist viel entspannter und umgänglicher geworden. Eine Veränderung bei ihr ist auf jeden Fall spürbar», erklärt die 49 Jahre alte Fußball-Lehrerin. Ob Neids «Altersmilde» nur damit zu tun hat, dass sie das Ende ihrer Tätigkeit für 2016 beschlossen und verkündet hat? Auch älteren Spielerinnen, die sie «Silv» nennen dürfen und nicht «Frau Neid» oder Trainerin sagen, ist die Veränderung nicht verborgen geblieben. «Sie wirkt viel gelassener als vor Jahren», bestätigt die 29-jährige Melanie Behringer. Und der Nachsatz der Bayern-Mittelfeldspielerin ist bezeichnend: «Man kann sich sogar mal einen Fehler erlauben und kriegt nicht gleich eins auf den Deckel.» Früher flogen schon mal die Fetzen in der Kabine, wenn das Spiel nicht so lief wie gewünscht oder sich irgendwer nicht an ihre Anweisungen hielt. Schon als Co-Trainerin der extrem ruhigen Tina Theune (-Meyer) war Neid für ihre kernigen, klaren Ansprachen bekannt. «Die Schöne und das Biest» hieß es über das Duo Theune/Neid damals, wobei die langjährige Spielführerin der DFB-Frauen schmunzelnd einräumte: «Ich bin irgendwie beides.» Neid konnte sich mit öffentlichen Auftritten, Sponsorenterminen oder der notwendigen Zusammenarbeit mit Medien nie recht anfreunden. Anzumerken war ihr der riesige Erfolgsdruck vor allem bei der Heim-WM 2011. Sportlich lief es von Beginn an unrund, was im Streit mit Spielführerin Birgit Prinz und dem Viertelfinal-Aus gegen den späteren Weltmeister Japan gipfelte. Erstmals in ihrer langen Karriere als Spielerin und Trainerin spürte Neid Gegenwind, musste Kritik und Häme einstecken, und Zweifel an ihrer Kompetenz ertragen. Sie zog sich zurück, grübelte, zweifelte. Und kam gestärkt aus der Krise zurück. 2013 führte sie ein extrem junges DFB-Team zum EM-Triumph 2013 in Schweden. Noch heute steht die «Fußball-Verrückte» aus Walldürn lieber auf dem Trainingsplatz und arbeitet mit jungen Spielerinnen, für die sie ein Vorbild ist. Medien-Auftritte beschränkt sie auch in Kanada auf ein Minimum. Doch sie hat wieder gelernt, mit der Öffentlichkeit umzugehen. «Ja, ich sehe das Nationalteam und mich auch als Botschafterin unseren Landes. Und darauf sind wir auch sehr stolz.» |
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