SC Sand verärgert über Vorgänge bei Spielabsage - Meteorologischer Blindflug des DFB ?


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SC Sand verärgert über Vorgänge bei Spielabsage - Meteorologischer Blindflug des DFB ? |  Startbeitrag 08.02.2021 - 11:51
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Essen/Willstätt. 08.02.2021. Am Samstagmorgen versuchte die SC Sand ihr Spiel gegen Essen zu verschieben. "Wir wussten, was uns dort erwartet, die Wettervorhersage war dunkelrot - aber nur der DFB schien andere Daten zu haben", erklärte SC Sand Manager Gerald Jungmann.

„Ich bin stinksauer“, lässt SC Sand-Manager Gerald Jungmann seiner Gefühlslage freien Lauf. „Jeder wusste, was für eine Wetterlage auf uns zukommt, nur beim DFB hatten sie die Scheuklappen auf. Es ist unverantwortlich, auf welche Odyssee man unsere Mannschaft geschickt und so mit der Gesundheit von den Spielerinnen und Verantwortlichen gespielt hat. Zum Glück sind alle wieder wohlbehütet in Sand angekommen“, so ein selten so aufgebrachter Gerald Jungmann.

Im Vorfeld hatte der Gastgeber SGS Essen schon für Änderungen gesorgt. Die zur Partie beim DFB gemeldete Sportanlage "Am Hallo Stadion" war ohnehin schon eine Alternative zum Stadion Essen an der Hafenstraße, wo der ramponierte Platz bereits am Donnerstag von der Stadt gesperrt worden war.

"Die Straßenverhältnisse waren eine Katastrophe, die Menschen spielten hier mit der Gesundheit anderer", fügte er hinzu. Gegen 17 Uhr kamen sie wieder in Sand an - sie brauchten fast sieben Stunden, um die 430 Kilometer zu fahren. Der Verein kündigte an, sich in dieser Angelegenheit persönlich an den DFB zu wenden.

"Hintergrund seiner Unzufriedenheit ist die erst am Sonntagmorgen abgesagte Bundesligapartie des SC Sand bei der SGS Essen. Während in Bremen und Frankfurt die Partien bereits im Vorfeld abgesetzt wurden, und in Wolfsburg am Freitagabend wohl aufgrund der Fernsehübertragung bei irregulären Bedingungen gespielt wurde, musste sich der Tross des SC Sand am Samstag auf den Weg nach Essen machen. Noch am Samstagvormittag versuchten die Verantwortlichen des SC eine Spielverlegung zu erreichen," erklärte der Pressesprecher Heiko Borscheid der Südbadener aus der Ortenau.

Trotz allen Bemühungen schickte man die Spielerinnen und den Stab nach Essen, wo ohnehin auf einem Ausweichplatz gespielt hätte werden müssen. „Damit hat man unnötig Bus- und Hotelkosten verbrannt, das ist eine Frechheit“, sagt Jungmann.

Die Rückreise nach der morgendlichen Spielabsage am Sonntagnachmittag war alles andere als eine Kaffeefahrt. „Die Straßenverhältnisse waren eine Katastrophe, hier hat man fahrlässig mit der Gesundheit von Menschen gespielt“, so der SC-Manager. Gegen 17 Uhr waren die 28 Spielerinnen, Trainer und Betreuer in Sand angekommen – nach fast sieben Stunden für die knapp 430 Kilometer Fahrstrecke.

„Für uns zählt in erster Linie, dass alle wieder gesund zu Hause angekommen sind, alles weitere werden wir diese Woche besprechen“, so Jungmann, was bedeutet, dass der SC Sand in dieser Angelegenheit noch persönlich beim DFB vorstellig werden wird.

Das wohl kleinste Problem ergab sich für SGS Spielführerin Irini Ioannidou. Sie muss auf ihren 150. Einsatz für die SGS Essen in der Frauenfußball-Bundesliga noch warten. Das größere Problem der SGS Essen ist schon in Sichtweise. Der nächste planmäßige Auftritt der Essenerinnen ist bereits am kommenden Freitag (19.15 Uhr) bei Eintracht Frankfurt. Eurosport hatte bisher geplant die Partie zu übertragen.

Bis vor die Haustür der DFB Verantwortlichen im Stadtwald in Frankfurt am Main ist bis zu 25 Zentimeter Neuschnee im Anmarsch. Der Wetterexperte Jörg Kachelmann erklärte im Deutschlandfunk, er sehe zur Zeit kein Ende des Winterwetters: dieses werde sich noch mindestens zwei weitere Wochen halten. „Man sieht im Moment kein Ende, der Kaltluftblock bewegt sich kaum“, so der Wetterexperte. Es bekämen gerade alle Schnee, die sonst nie welchen bekämen und deshalb damit nicht gut umgehen könnten.

Die Frauenabteilung des DFB ist aufgefordert den unsicheren "meteorologischen Blindflug" zu beenden und sich den neuen Realitäten zu stellen. Dazu gehört natürlich zu aller erst der gesundheitliche Schutz der Spielerinnen bei risikobehafteten Platzverhältnissen.

Die Fragen, inwieweit sich irreguläre Spiele durch die terminliche Enge von TV-Sendeseiten ergeben können und inwieweit der scheinbar ersichtliche Informationsdefizit der Liga Verantwortlichen in Wetterfragen verbessert werden kann, sollten zur ernsthafter Debatte und Konsequenzen führen.

Es darf in der Zukunft nicht sein, dass Schiedsrichterinnen die ganze Last der Entscheidung zu tragen haben. Das Schwarze-Peter-Spiel gilt es professionell im Sinne der Verhältnismäßigkeit aller Beteiligten zu beenden.
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