Offiziell: Kulig beendet ihre Karriere


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Offiziell: Kulig beendet ihre Karriere |  Startbeitrag 17.09.2015 - 14:15
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Sie hatte lange um die Fortsetzung ihrer Karriere als Fußballerin gekämpft, und auch wenn es sich längst abzeichnete, hat sie jetzt den endgültigen Schnitt vollzogen: Kim Kulig hat ihre Sportinvalidität beantragt. Ihre bei der WM 2011 erlittene Knieverletzung lässt keine Leistungssport mehr zu. Damit ist die vierjährige Leidensgeschichte der erst 25-Jährigen beendet, die mit einem Kreuzbandriss im Viertelfinale der Weltmeisterschaft in Deutschland begonnen hatte. Dem Fußball wird sie trotzdem, in anderen Funktionen, verbunden bleiben: als DFB-Mitarbeiterin und auch mit der geplanten weiteren Zusammenarbeit mit dem ZDF bei Frauenfußball-Übertragungen.

Die talentierte Ausnahmespielerin, die im baden-württembergischen Herrenberg geboren wurde, feierte bereits als 18-Jährige 2009 ihr Debüt in der Nationalmannschaft. Dem Triumph bei der Europameisterschaft in Finnland im gleichen Jahr folgte 2010 der WM-Titel mit der U20-Auswahl des DFB. Beim VfL Sindelfingen begann ihre Karriere. Zwischenzeitlich schloss sich die Mittelfeldspielerin dem damaligen Bundesligisten Hamburger SV an, ehe sie 2011 zum 1.FFC Frankfurt wechselte.

Abseits des Platzes avancierte Kim Kulig dank ihrer unbekümmerten und sympathischen Art zu einem der Gesichter der neuen deutschen Frauenfußball-Generation. Den Erfolgen auf dem grünen Rasen folgten mediale und werbliche Präsenzen, die Kim «Coolig» weit über das Publikum der Frauenfußball-Interessierten hinaus bekannt machten: So engagierte sich die Nationalspielerin als Markenbotschafterin der Allianz für den DFB-Hauptpartner und heutigen Namenssponsor der Frauen-Bundesliga.

Mit dem im WM-Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Japan erlittenen Kreuzbandriss im rechten Knie begann eine Karrierephase, die von Rückschlägen und Comeback-Versuchen geprägt war. Vor der Europameisterschaft 2013 erfolgte ein weiterer Eingriff, da das operierte Kreuzband weiterhin instabil war. Mit dem Einsetzen einer Kreuzbandplastik im Januar 2014 startete schließlich ein finaler Versuch, das lädierte Knie schmerzfrei und stabil zu bekommen. Noch einmal arbeitete Kim Kulig in einer intensiven Reha-Phase an ihrem Comeback. Die Einwechslung in einer Testpartie gegen den FC Zürich während des FFC-Trainingslagers im Januar 2015 sollte ihr letztes Spiel für den aktuellen Champions-League-Sieger gewesen sein.

Bereits während ihrer langwierigen Verletzungsphase legte Kim Kulig den Grundstein für ihre «zweite Karriere»: Die angehende Sportfachwirtin studierte Sportmanagement und absolvierte in diesem Rahmen auch ein Praktikum beim DFB. Zur Frauen-WM in Kanada sicherte sich das ZDF die Dienste von Kim Kulig als Expertin an der Seite von Moderator Sven Voss sowie als Frauenfußball-Fachberaterin der ZDF-Redaktion. Rückblickend eine äußerst erfolgreiche Zusammenarbeit: Mit ihren analytischen Fähigkeiten, ihren sprachlichen Qualitäten sowie ihrer sympathischen Ausstrahlung war Kim Kulig ein Gewinn für das ZDF. Deshalb planen die Mainzer, die Zusammenarbeit bei künftigen Länderspielen fortzusetzen. Bereits am morgigen Freitag ist Kim Kulig wieder als ZDF-Expertin zu sehen, wenn die deutsche Frauen-Nationalmannschaft im ersten EM-Qualifikationsspiel in Halle/Saale auf Ungarn trifft (Anstoß 16 Uhr).

Darüber hinaus wird die 33-malige deutsche Nationalspielerin ab dem 1.Oktober 2015 eine Vollzeitstelle in der DFB-Zentrale bekleiden: In der Abteilung «Nationalmannschaften und Talentförderung», die in der Direktion Frauen- und Mädchenfußball angesiedelt ist, wird Kim Kulig ihre Erfahrungen als aktive Fußballerin einbringen. Kim Kulig: «Auch wenn es mir nicht leicht gefallen ist, einen endgültigen Schlussstrich unter meine aktive Karriere zu ziehen, freue ich mich nun auf interessante und anspruchsvolle Projekte, die vor mir liegen. Ich habe alles darangesetzt, wieder auf den Platz zurückzukehren, allerdings hält mein Knie den Belastungen des Leistungssports einfach nicht mehr stand. Ein ganz besonderer Dank gilt allen, die mich während der letzten schwierigen Jahre unterstützt und immer an meiner Seite gestanden haben.»
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