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Einführung von Marktwerten bei Spielerinnen
Foren - Diskussionsforen - Umfragen - Einführung von Marktwerten bei Spielerinnen
Antworten
Einführung von Marktwerten bei Spielerinnen | Startbeitrag 25.09.2020 - 08:53 |
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sguette
Beiträge: 26 IP: logged |
Ich spreche mich ganz klar für die Einführung von Marktwert-Abschätzungen bei Spielerinnen aus. Das steigert meiner Einschätzung nach die Vergleichbarkeit von Spielerinnen und führt zu mehr Interesse am Sport. Wie seht ihr das? |
Einführung von Marktwerten bei Spielerinnen | #1 25.09.2020 - 14:20 | |
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Prytz2
Beiträge: 452 IP: logged |
Interessantes Thema, an dem wir seit Jahresanfang arbeiten und zum Jahresende auch den Startschuss geben wollen. |
Einführung von Marktwerten bei Spielerinnen | #2 26.09.2020 - 18:41 | |
sguette
Beiträge: 26 IP: logged |
Kellermann sprach bei der Vorstellung der beiden neuen Spielerinnen auch davon: Ablösesummen zahlen wird immer häufiger der Fall. Vereine tendieren zudem dazu auch langfristigere Verträge aufzusetzen um Ablösen zu generieren. Richtige Entwicklung oder gleiches Schicksal wie im Männerfußball (überteuerte Spielerinnen)? |
Einführung von Marktwerten bei Spielerinnen | #3 27.09.2020 - 01:28 | |
Chefredakteur
Beiträge: 1443 IP: logged |
Danke für das Anstoßen dieses Threads. Ob es zu "überteuerten Spielerinnen" kommt oder nicht, wird sich vermutlich erst in ferner Zukunft zeigen, denn noch sind wir da ganz am Anfang. Warnung: Ab hier wird es philosophisch. Letztlich ist aber auch die philosophische Frage: Was ist "überteuert"? Zunächst einmal wird einer Sache bzw. hier einer Spielerin ein bestimmter Wert zugeschrieben, der sich aus wenig objektiven Faktoren zusammensetzt. Es ist subjektiv und hat mit der Erfüllung oder Enttäuschung von Erwartungen zu tun, ob die Spielerin als "überteuert" oder "angemessen" oder gar als "Schnäppchen" angesehen wird. Augenscheinlich hat es stwas mit angenommenem Wert und geleistetem Wert zu tun. Objektiv ist letztlich jedoch jede Ablöse, die die Höhe der tatsächlichen Ausbildungsentschädigung übersteigt überhöht, denn die erbrachte Leistung der Spielerin sollte ja durch deren Gehalt entlohnt werden und nicht durch eine Zahlung an den vorherigen Verein. Ablöse ist also eine Kompensation, zum einen des bereits erbrachten Ausbildungsaufwands und einer angenommenen (prognostitierten) was-wäre-wenn-Leistung, die die Spielerin hätte erbringen können, wenn sie denn dem Verein noch zur Verfügung stünde. Also letztlich ein Blick in die Glaskugel, der mit einem fiktiven Wert verbunden wird. Hinzu kommen später weitere Faktoren, wie der Werbefaktor, Sympathie und Ikonismus. Wenn man sich die Entwicklung, sowohl der Gehälter, als auch der Ablösen im Herrenfußball anschaut - so sind wir zum einen gewarnt und zum anderen wird es sich langfristig vermutlich ähnlich entwickeln. Mal ehrlich, mit welchem Recht verdient ein Fußballspieler Millionen, damit dass er ordentlich trainiert und einmal die Woche ein Bühnenprogramm von 90 Minuten absolviert. Warum erwähne ich das hier? Weil "überteuert" auch etwas mit gerechtigkeitsempfinden zu tun hat und somit schnell ein subjektives Urteil gefällt wird, was durchaus auch Communitystatus erlangen kann. Ein Werturteil ist immer subjektiv. Seien wir mal ehrlich: Wie oft haben wir uns etwas gekauft, wo andere sagen, man habe zuviel bezahlt und man der Meinung war, das war es mir wert. Auch wenn man vorher vielleicht ein paar Gegenrechnungen, Vergleiche und objektive Hilfsmittel zur Prüfung des eigenen Wertempfindens anstellte - letztlich kam man zum Urteil: das ist es (mir) wert. Schlussendlich hängt es aber auch immer von der Vergleichsmasse ab, ob ein Preis hoch oder niedrig ist und dem subjektiven Empfinden - verbunden mit den vorhandenen finanziellen Möglichkeiten. In der Gehaltsdebatte schauen die Fußballspielerinnen ja auch nur auf das männliche Pendant und nicht auf die Arbeiterfamilie, die mit ähnlichen Zahlen bei höherem Einsatz klarkommen muss oder auf einen Reisbauer in Asien. Das ist menschlich logisch, die Vergleichsmasse ist ein äquivalent, das bei ähnlicher Leistung mehr verdient. Vergleicht man hingegen das Jahresgehalt mit anderen Gesellschaftsgruppen die z.T. mehr leisten und weniger Lohn kassieren - sieht es schon anders aus. Also alles hat mehrere Betrachtungsweisen und man darf auch mit dem was man hat glücklich sein. Doch meist ist man das nicht, weil es immer mehr und besser sein kann und muss. So tickt eben unsere Gesellschaft. Und so wird es auch ebenso menschlich sein, dass man sagt (Beispiel): Die Harder haben sie für soviel Geld geholt, die muss jetzt aber auch x-mal mehr Tore schießen als die anderen, die weniger gekostet haben, sonst ist es ein überteuerter Einkauf gewesen. Aber ist das so? Oder bauen wir hier einen Leistungsdruck auf, der wie im Herrenfußball dazu führt, dass auch die psychologischen Betreuer genug Termine im Kalender bekommen? Und wenn wir ein Preisschild an Personen heften, versächlichen wir sie damit nicht? Philosophie Ende. Trotzdem bin ich der Überzeugung, wie auch Prytz2 und Ralf Kellermann, dass Ablösesummen auch im Frauenfußball kommen werden und vielleicht auch im Sinne der Gleichberechtigung kommen müssen, denn sie gehören zum bezahlten Profisport dazu. Welche Ausmaße diese annehmen, bleibt abzuwarten. Wir sind dabei eine Matrix auszuarbeiten, um zunächst eine Basis auf unserer Seite anbieten zu können, die als grobe Orientierung dienen kann und sich - wie bei Transfermarkt.de je nach Angebot/Nachfrage und Leistung ständig verändern wird. Ich bin gespannt auf die Entwicklungen der kommenden Jahre und hoffe wir bleiben vom Elend des Herrenfußballs mit verschuldeten Clubs nur um große Namen zu finanzieren, verschont. (ssc) Senior-Datenscout Fototeam Korrekturteam --------------- [quote] Herrgott noch eins, muss ich jedesmal mein Sarkasmusschild hochhalten, wenn ich mal den Mund aufmache? - Du hast ein Sarkasmusschild? [/quote] (The Big Bang Theory) also known as: SD.O.G. |
Einführung von Marktwerten bei Spielerinnen | #4 04.10.2020 - 13:42 | |
sguette
Beiträge: 26 IP: logged |
Danke für deinen Beitrag, habe ich gerne gelesen. Ist ja im Herrenfußball nicht anders: wenn Sponsoren, Firmen und das Fernsehen es sich leisten können so viel in den Fußball zu bezahlen, dann ist dass eben so, dass automatisch die Gehälter und Ablösen steigen. Das gleiche Unverständnis bringen eben auch die Medien/Marketing-Berufe mit sich wie Influencer oder Social-Media-Stars zeigen. Da passt Leistung und Ertrag vergleichbar eben auch nicht wie in anderen Berufen. Das ihr hier eine Matrix einführen wollt, ist doch aber schonmal ein guter Schritt zumindest für etwas mehr Transparenz, was Gehälter und Ablösen im Frauenfußball angeht. Danke für die Entwicklung! |
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