- Startseite
- Was passiert heute
- Detailsuche
- Bundesliga
- 2.Bundesliga
- Champions League
- CL-Quali
- DFB-Pokal
- Alle Wettbewerbe
- Nationalteams
- Regionalligen
Follow @soccerdonna
Soccerdonna-News auf Twitter
Die Fehler von MVT & Co
Foren - Diskussionsforen - News-Forum - Die Fehler von MVT & Co
Antworten
Die Fehler von MVT & Co | Startbeitrag 04.08.2023 - 11:07 |
---|
Lempio87
Beiträge: 4 IP: logged |
Der Artikel von Frank Hellmann (Frankfurter Rundschau) trifft schon eher den Nagel auf den Kopf als die dpa Meldung und ist auch meine persönliche Einschätzung, vor allem die Fehlbesetzung auf einigen Positionen. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg wird bei näherer Betrachtung wissen, dass viele Versäumnisse in ihren Verantwortungsbereich fallen. Ihre bedröppelte Miene passte zum historisch schlechten Ergebnis. Martina Voss-Tecklenburg wirkte sichtbar konsterniert, als die Bundestrainerin sich in Brisbane zum „Debakel, Desaster“ äußerte. Die Begriffe seien wohl berechtigt, räumte die medienaffine Chefin ein, die sogleich eine „konstruktive, sachliche Aufarbeitung“ ankündigte. Aus dem Munde von DFB-Präsident Bernd Neuendorf war Ähnliches zu vernehmen: „Ich habe direkt nach dem Spiel gegen Südkorea mit der Bundestrainerin telefoniert. Gemeinsam werden wir diese Enttäuschung aufarbeiten.“ Dann sollte alles auf den Tisch, was den Verantwortungsbereich der 55-Jährigen betrifft. Eine Schlussfolgerung kann nur lauten: Sie selbst muss konsequenter werden. Auch im Umgang mit der Frauen-Bundesliga. „Zu viel Rücksicht“ habe sie genommen. Dieses Eingeständnis war interessant, denn von Belastungssteuerung war in den letzten Monaten wieder viel die Rede, um das durchwegs holprige Länderspieljahr zu erklären. Der VfL Wolfsburg und FC Bayern sind wichtig, aber viel, viel wichtiger ist im Frauenfußball immer noch die Nationalelf. Nur dieses Team bringt Millionen vor Fernseher und damit Sichtbarkeit. Ob das auch beim FC Bayern alle begreifen, die der Bundestrainerin in der Vorbereitung den dicksten Knüppel zwischen die Beine geworfen haben? Der Abstellungsstreit hat ihre Arbeit in der Vorbereitung erschwert. Die bis 2025 an den DFB gebundene Voss-Tecklenburg muss ergründen, warum die bei der EM in England ausgespielte Leichtigkeit sich bei der WM in Australien dermaßen verflüchtigt hat. Was hat Birgit Prinz eigentlich gemacht, wenn den meisten gegen Südkorea die Knie schlotterten? Die Psychologin muss nicht mit den Medien reden, aber sie hat offenbar auch im Team zu wenig Gehör gefunden. Der Anspruch der Bundestrainerin sollte gleich in der neuen Nations League – Start am 26. September in Bochum gegen Island – darauf ausgerichtet sein, dass sich alle zur besten Leistung und nicht zur besten Stimmung treiben. Sonst wird die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2024 schwierig. Kuscheloase im DFB-Team Eine Silvia Neid war auch deshalb so erfolgreich, weil sie nie von allen gemocht worden ist. Zuletzt erzeugten die DFB-Frauen eine Kuscheloase mit gehäkeltem Koala. Es muss mehr Reibung rein, insbesondere auch durch die Trainerin, die mit ihren vor der WM fest vergebenen Rollen dafür sorgte, dass der Konkurrenzkampf nie wirklich einer war. Sonst hätte die erstaunlich naive Jule Brand nicht so viel Spielzeit bekommen. Und wer bitte ist auf die Idee gekommen, aus der gelernten Mittelfeldspielerin Chantal Hagel eine Linksverteidigerin zu machen? Es sind solche Personalien, die zu oft Spielerinnen des VfL Wolfsburg begünstigt haben, die die Cheftrainerin bei der Fehlersuche angreifbar machen. Sie war am Viertelfinalaus bei der WM 2019 durch einige wirre Entscheidungen vor dem Schweden-Spiel beteiligt; nun ist es vier Jahre später nicht gelungen, eine wirkliche Spielidee – außer hohe Bälle auf Alexandra Popp – zu entwickeln. Immer wieder fehlte die Präzision. „Wir haben zweimal ein Ergebnis erzielt, das nicht ausreicht. Dem müssen wir uns stellen – und das in erster Linie in meiner Person“, sagte sie. Ihr Ehemann Hermann Tecklenburg stellte bald klar, dass ein Rücktritt nicht gemeint sein kann: „Martina ist mit Leib und Seele Nationaltrainerin. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie mit dem Gedanken spielt, aufzuhören.“ Hinzu kommt: Voss-Tecklenburg ist eine glänzende Botschafterin für den DFB. Sie kommt stark rüber, wenn es um überwölbende Botschaften geht, aber im Zusammenspiel mit Britta Carlson hatte sie in ihrem Hauptjob kein glückliches Händchen gehabt. Klar, für die verletzungsbedingten Ausfälle von Giulia Gwinn, Carolin Simon und Felicitas Rauch als rechte und linke Verteidigerin konnte sie nichts, aber sie hätte erstmal die sichere Lösung Sophia Kleinherne stellen können. Eines aber hat Voss-Tecklenburg auch versprochen: „Wir hören nicht Fußball zu spielen oder den Sport zu lieben.“ Dass soll auch niemand. Aber alles wird jetzt schwerer für den deutschen Frauenfußball. Übrigens auch die Bewerbung um die WM 2027. Hauptkonkurrent Südafrika steht im Achtelfinale. Deutschland nicht. Es könnte einen Fifa-Präsident geben, der sich genau das gewünscht hat. Und dann könnte es bei der Vergabe im Mai 2024 erneut bedröppelte Mienen im deutschen Lager geben. |
|
Foren - Diskussionsforen - News-Forum - Die Fehler von MVT & Co