22.09.2023 - 20:44 Uhr | News | Quelle: dpa
Spanischer Richter lädt im Kuss-Skandal Zeugen vor

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©IMAGO
Der Skandal im spanischen Fußball um Ex-Präsident Rubiales hat auch ein gerichtliches Nachspiel. Bei den Ermittlungen werden demnächst mehrere Personen befragt.

Im Ermittlungsverfahren zum Kuss-Skandal um Luis Rubiales, den inzwischen zurückgetretenen Präsidenten des spanischen Fußball-Verbandes, werden demnächst weitere Personen angehört. Der zuständige Untersuchungsrichter Franco de Jorge habe für den 25. und 28. September sowie für den 2. Oktober mehrere Zeugen und Sachverständige vorgeladen, teilte der Staatsgerichtshof am Freitag in Madrid mit. Einige Anhörungen würden per Videokonferenz erfolgen, hieß es.

Der Richter habe drei Mitspielerinnen von Weltmeisterin Jennifer Hermoso, die von Rubiales auf den Mund geküsst worden war, weitere der Spielerin nahestehende Personen sowie auch zwei Sachverständige zur Anhörung bestellt. Zuvor seien bereits vier Funktionäre des Nationalverbandes RFEF vorgeladen worden, hieß es.

Rubiales war bereits am vergangenen Freitag befragt worden. Der Richter hatte verfügt, dass der 46-Jährige sich Hermoso nur bis auf höchstens 200 Meter nähern und keinen Kontakt zu ihr aufnehmen darf. Rubiales beteuert, Hermoso habe dem Kuss bei der Siegerehrung am 20. August nach dem Finalsieg über England in Sydney zugestimmt. Die 33-Jährige erklärte aber, sie habe sich «als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe».

Hermoso erstattete Anzeige und ermöglichte damit einen Strafantrag der Staatsanwaltschaft beim Staatsgerichtshof. De Jorge muss nun entscheiden, ob Rubiales auf die Anklagebank kommt. Dem Beschuldigten droht laut Experten eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren.

Für das erste Nations-League-Spiel der Spanierinnen am Freitag bei Schweden in Göteborg wurde Hermoso von der neuen National-Trainerin Montse Tomé nicht nominiert. Man wolle die Spielerin so «beschützen», meinte die Trainerin. Mit dieser Begründung war Hermoso nicht einverstanden. «Mich beschützen? Wovor?», meinte sie.

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