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18.11.2022 - 09:14 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Thomas Flehmer und David Langenbein
Nun auch noch Hertha: Es bewegt sich was im Berliner Frauenfußball
Jahrelang war es ruhig um den Frauenfußball in Berlin. Nach Union und Viktoria hat nun auch Hertha BSC Pläne. Für die Berliner Konkurrenz ein Zeichen, die eigenen Ambitionen schneller zu erfüllen.
Der durch die Europameisterschaft entzündete Hype im Frauenfußball hat nun endgültig Berlin erreicht. Nachdem im Sommer sechs Frauen um die ehemalige Weltmeisterin Ariane Hingst die weibliche Fußball-Abteilung von Viktoria Berlin übernahmen und mit Union sowie Türkiyemspor um den Aufstieg kämpfen, stößt nun mit Hertha demnächst ein weiterer Konkurrent hinzu. «Wir haben den Markt evaluiert und sind in den letzten Zügen», sagte Hertha-Präsident Kay Bernstein, nachdem die Mitglieder auf der Versammlung am vergangenen Sonntag für den Aufbau der neuen Abteilung gestimmt hatten, «um möglicherweise im Sommer» mit einer Frauenmannschaft zu starten.
Seit September erstellen die Blau-Weißen ein Grundkonzept, im Januar soll ein Meilensteinplan veröffentlicht werden, «was wir an Infrastruktur, Personal, Vermarktungspotenzial, vertrieblichen Personalien benötigen», um schnell an den Start zu gehen, wie Bernstein sagte. Dafür kündigte Hertha die zum kommenden Sommer auslaufende Kooperation mit Turbine Potsdam auf und wird den sechsstelligen Betrag, der in den vergangenen zwei Jahren nach Potsdam transferiert wurde, nun in die eigene Abteilung stecken.
Zudem sei man auch noch dabei zu evaluieren, ob eine neue Kooperation mit einem Berliner Verein sinnvoll wäre. Zwar hieß es auf der Mitgliederversammlung, die Mannschaft solle organisch wachsen, doch nur zum Spaß wird der wirtschaftlich klamme Club die neue Abteilung sicher nicht aufmachen, nachdem man gerade die eSportler aus der League of Legends aufgelöst hat, weil sie nicht den erhofften wirtschaftlichen Erfolg nach sich zogen.
Vom Frauenfußball versprechen sich die Verantwortlichen wohl mehr. Mit «Lübars oder Türkiyemspor», nannte Bernstein zwei Vereine, mit denen eine Fusion denkbar wäre, sagte aber auch gleich: «Alles ist möglich.»
Für die Frauen von Viktoria, die sich den Aufstieg in die Bundesliga in den kommenden fünf Jahren auf die Fahnen geschrieben hatten, ist die Ankündigung der Hertha ein weiterer Anstoß, der Regionalliga schneller als geplant zu entkommen. «Es wäre schön, wenn es in dieser Spielzeit schon klappen würde», sagte Viktoria-Geschäftsführerin Lisa Währer der Deutschen Presse-Agentur.
Was im Frauenfußball möglich ist, hat der Club seit Juli eindrucksvoll bewiesen. «Die sportlichen Ergebnisse stimmen und auch sonst gibt es eine tolle Entwicklung in den vergangenen vier Monaten», sagte Währer. Im Aufsichtsrat sitzt die frühere Weltklasseschwimmerin Franziska van Almsick, weitere prominente Frauen wie Maria Höfl-Riesch, Carolin Kebekus, Nikeata Thompson, und Dunja Hayali unterstützen das Projekt.
Sogar ins Fernsehen schaffte es der Regionalliga-Spitzenreiter schon. Das mit 2:1 gewonnene Regionalliga-Topspiel gegen Türkiyemspor wurde am vergangenen Sonntag live von Sport 1 übertragen, die Tabellenführung auf drei Punkte Vorsprung ausgebaut mit Blickrichtung Aufstieg. «Das ist ein schweres Stück Arbeit und mit der Meisterschaft nicht getan», sagte Währer, «da benötigen wir viel Glück auch wegen der Relegationsspiele.»
Um den ersten Platz in der Liga spielt auch Union Berlin mit. In Köpenick hat man seit dem Sommer mit Ailien Poese erstmals eine hauptamtliche Cheftrainerin. Das langfristige Ziel ist die Bundesliga. Bei der Mitgliederversammlung am Montag saß die extrem junge Mannschaft gemeinsam mit den Profis der Männer auf der Bühne und bekam viel Applaus.
«Wir wollen die Frauenabteilung Stück für Stück professionalisieren», sagte Präsident Dirk Zingler. Beim 3:3 gegen den FC Carl Zeiss Jena II am Sonntag spielte das Team erstmals in dieser Saison im Stadion An der Alten Försterei - vor 1300 Zuschauerinnen und Zuschauern.
Was des einen Freud ist, ist des anderen Leid. Die Frauen von Turbine Potsdam stehen vor schweren Zeiten. Der aufgelöste Vertrag mit Hertha reißt ein weiteres Loch in den Etat. Mit bisher einem Punkt aus sieben Spielen steht der sechsmalige deutsche Meister, der mal wieder zahlreiche Abgänge verkraften musste, in der Bundesliga am Tabellenende, das rettende Ufer ist bereits fünf Zähler entfernt.
Ein Duell mit den noch zwei Klassen tiefer spielenden Frauen von Viktoria Berlin, gegen die sich Turbine im DFB-Pokal im Sommer erst nach Elfmeterschießen durchsetzen konnte, könnte es auch in der kommenden Spielzeit geben - in der zweiten Liga.
Der durch die Europameisterschaft entzündete Hype im Frauenfußball hat nun endgültig Berlin erreicht. Nachdem im Sommer sechs Frauen um die ehemalige Weltmeisterin Ariane Hingst die weibliche Fußball-Abteilung von Viktoria Berlin übernahmen und mit Union sowie Türkiyemspor um den Aufstieg kämpfen, stößt nun mit Hertha demnächst ein weiterer Konkurrent hinzu. «Wir haben den Markt evaluiert und sind in den letzten Zügen», sagte Hertha-Präsident Kay Bernstein, nachdem die Mitglieder auf der Versammlung am vergangenen Sonntag für den Aufbau der neuen Abteilung gestimmt hatten, «um möglicherweise im Sommer» mit einer Frauenmannschaft zu starten.
Seit September erstellen die Blau-Weißen ein Grundkonzept, im Januar soll ein Meilensteinplan veröffentlicht werden, «was wir an Infrastruktur, Personal, Vermarktungspotenzial, vertrieblichen Personalien benötigen», um schnell an den Start zu gehen, wie Bernstein sagte. Dafür kündigte Hertha die zum kommenden Sommer auslaufende Kooperation mit Turbine Potsdam auf und wird den sechsstelligen Betrag, der in den vergangenen zwei Jahren nach Potsdam transferiert wurde, nun in die eigene Abteilung stecken.
Zudem sei man auch noch dabei zu evaluieren, ob eine neue Kooperation mit einem Berliner Verein sinnvoll wäre. Zwar hieß es auf der Mitgliederversammlung, die Mannschaft solle organisch wachsen, doch nur zum Spaß wird der wirtschaftlich klamme Club die neue Abteilung sicher nicht aufmachen, nachdem man gerade die eSportler aus der League of Legends aufgelöst hat, weil sie nicht den erhofften wirtschaftlichen Erfolg nach sich zogen.
Vom Frauenfußball versprechen sich die Verantwortlichen wohl mehr. Mit «Lübars oder Türkiyemspor», nannte Bernstein zwei Vereine, mit denen eine Fusion denkbar wäre, sagte aber auch gleich: «Alles ist möglich.»
Für die Frauen von Viktoria, die sich den Aufstieg in die Bundesliga in den kommenden fünf Jahren auf die Fahnen geschrieben hatten, ist die Ankündigung der Hertha ein weiterer Anstoß, der Regionalliga schneller als geplant zu entkommen. «Es wäre schön, wenn es in dieser Spielzeit schon klappen würde», sagte Viktoria-Geschäftsführerin Lisa Währer der Deutschen Presse-Agentur.
Was im Frauenfußball möglich ist, hat der Club seit Juli eindrucksvoll bewiesen. «Die sportlichen Ergebnisse stimmen und auch sonst gibt es eine tolle Entwicklung in den vergangenen vier Monaten», sagte Währer. Im Aufsichtsrat sitzt die frühere Weltklasseschwimmerin Franziska van Almsick, weitere prominente Frauen wie Maria Höfl-Riesch, Carolin Kebekus, Nikeata Thompson, und Dunja Hayali unterstützen das Projekt.
Sogar ins Fernsehen schaffte es der Regionalliga-Spitzenreiter schon. Das mit 2:1 gewonnene Regionalliga-Topspiel gegen Türkiyemspor wurde am vergangenen Sonntag live von Sport 1 übertragen, die Tabellenführung auf drei Punkte Vorsprung ausgebaut mit Blickrichtung Aufstieg. «Das ist ein schweres Stück Arbeit und mit der Meisterschaft nicht getan», sagte Währer, «da benötigen wir viel Glück auch wegen der Relegationsspiele.»
Um den ersten Platz in der Liga spielt auch Union Berlin mit. In Köpenick hat man seit dem Sommer mit Ailien Poese erstmals eine hauptamtliche Cheftrainerin. Das langfristige Ziel ist die Bundesliga. Bei der Mitgliederversammlung am Montag saß die extrem junge Mannschaft gemeinsam mit den Profis der Männer auf der Bühne und bekam viel Applaus.
«Wir wollen die Frauenabteilung Stück für Stück professionalisieren», sagte Präsident Dirk Zingler. Beim 3:3 gegen den FC Carl Zeiss Jena II am Sonntag spielte das Team erstmals in dieser Saison im Stadion An der Alten Försterei - vor 1300 Zuschauerinnen und Zuschauern.
Was des einen Freud ist, ist des anderen Leid. Die Frauen von Turbine Potsdam stehen vor schweren Zeiten. Der aufgelöste Vertrag mit Hertha reißt ein weiteres Loch in den Etat. Mit bisher einem Punkt aus sieben Spielen steht der sechsmalige deutsche Meister, der mal wieder zahlreiche Abgänge verkraften musste, in der Bundesliga am Tabellenende, das rettende Ufer ist bereits fünf Zähler entfernt.
Ein Duell mit den noch zwei Klassen tiefer spielenden Frauen von Viktoria Berlin, gegen die sich Turbine im DFB-Pokal im Sommer erst nach Elfmeterschießen durchsetzen konnte, könnte es auch in der kommenden Spielzeit geben - in der zweiten Liga.
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- Türkiyemspor Berlin
- 1. FFC Turbine Potsdam
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