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04.09.2022 - 22:27 Uhr | News | Quelle: dpa, rnd, Soccerdonna | von: Framson
Nicht abdrängen lassen, hier rollt der Ball im Frauenfussball!
In Enthusiasmus kann man baden, aber nicht darauf herumliegen. Auf einem Sofa hingegen ziemlich gut. Wozu braucht man also Enthusiasmus, wenn man doch ein Sofa hat?
Weil es auch auf dem schönsten Sofa der Welt schon sehr bald langweilig und einsam wird. Natürlich kann man auf einem Sofa tolle Sachen machen. Fussball gucken zum Beispiel. Dann sind da noch diese Streamingkanäle mit einem riesigen Angebot an Filmen und Serien in einer Endlosschleife, die es vor ein paar Jahren noch nicht in der Form gegeben hat und die für viele von uns zu einer Dominante in der Freizeitgestaltung geworden sind. Heute dieser Kanal, morgen jener, immer auf Abruf.
Alles wurde anders.
Die Pandemie des Virus Covid-19 brach über uns herein und ehe man sich versah, war der Status, war die Wahrnehmung der Wichtigkeit von Filmen und Serien auf einem ganz anderen Niveau gelandet. Wenn alle sozialen, sportlichen, kulturellen und allgemein Menschen zusammenbringenden Formate stillstehen, kommt eins zum anderen.
Nun sind zweieinhalb Jahre vergangen, die Umstände mit den Auswirkungen der Pandemie fallen zum Zeitpunkt der Herstellung dieses Artikels vergleichsweise mild aus und dennoch ist vielerorts nicht zu beobachten, dass das Interesse an dem, was früher einem aktiven, abwechslungsreichen Freizeitverhalten entsprach, wieder vergleichsweise ausgelebt wird.
Bleibt alles anders?
Das Ausgehverhalten, das Interesse an Aktivitäten, der Enthusiasmus für gemeinsame Erlebnisse ist in der Breite nicht so zu beobachten, wie es vor Beginn der Pandemie der Fall war. Diese Feststellung zieht sich durch verschiedene Sparten, die für ein Land wie unseres nicht nur bedeutende Wirtschaftsfaktoren ausmachen, sondern auch einer anderen Aufgabe dienen: Menschen zusammenzubringen.
Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Denen, die sich auch jetzt schützen wollen oder müssen und keine Gemeinsamkeit suchen können, kann man nur Verständnis entgegenbringen und das gesundheitlich Beste wünschen.
Szenenwechsel: Man könnte von Events und ihren Phänomenen sprechen. Die Euro 2022 hat eine riesige Aufmerksamkeit auf den Frauenfussball gelenkt, es kam ein großes Interesse zusammen. Dennoch berichtet die dpa einige Wochen nach Turnierende von einer Umfrage, in der 49 Prozent der Befragten angaben, sich weiterhin keine Ligaspiele des Frauenfussballs ansehen zu wollen. Das wirft die Frage auf, woran das wohl liegen könnte.
Natürlich gibt es das Phänomen, dass bestimmte Events, die das sogenannte Momentum genießen und dem Zeitgeist entsprechen, die viral gehen und Massen begeistern, nach ihrem geplanten Ausklang einfach nach kurzer Zeit wieder verhallen. Eindrücklich zu beobachten war dies in der Vergangenheit beispielsweise bei Boxkämpfen oder Schachpartien.
Ein anderer Sport?
Der Vergleich hinkt, denn unsere DFB-Spielerinnen lösten die große Begeisterung für den Frauenfussball in unserem Land aus, während sie nach dem Turnier auch in Ligavereinen, also auch bei weiteren Spielen, die man ja durchaus mal gucken könnte, wieder mit dabei sind.
Es fällt mir schwer, zu glauben, dass die Marke des Teams, die Repräsentanz des Landes den Unterschied ausmacht. Wenn es nur darum ginge, wären dann nicht zum Beispiel die Redebeiträge des Bundespräsidenten das heiße, angesagte Programm, anstatt Fussball zu gucken?
Manchmal bietet der Kulturbetrieb einen guten Vergleich. Schaut man sich an, wie sich die Publikumsnachfrage hinsichtlich Konzertbesuchen vor der Pandemie gegenüber heute verändert hat, kann einem schon der Atem stocken.
Wer kennt die Band mit dem Sänger mit der großen Jacke, der für seine Freundin das Licht anlässt, obwohl es ihm zu hell ist? Seine Band musste gerade eine große Tour wegen mangelnder Nachfrage absagen, wie RND berichtet. Sie steht im Kulturbetrieb damit leider nicht allein da. Aber sie fühlen sich wohl gerade so.
Viele Menschen fühlten sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren ähnlich. Womit wir wieder bei den in ihrer Bedeutung für das Freizeitverhalten gewachsenen Streamingkanälen landen. Anders als bei PC-Spielen wirkt sich das Benutzungsverhalten häufig an einem Gerät gleichzeitig auf alle Menschen im Haushalt aus. Mit einer Watch-Party vielleicht sogar auf mehrere Haushalte.
Ähnlich wie bei Unterhaltungen über Headsets beim Gaming haben alle vor allem eins gemeinsam: sie beschäftigen sich nicht miteinander, sondern werden von etwas beschäftigt, das oftmals hohe Spannung vermitteln soll, obwohl es üblicherweise fertiggestellt ist und sich daran nichts mehr ändert. Sie sind drinnen und gucken sich nicht gegenseitig an, sondern auf einen Bildschirm.
Es geht auch anders, oder?
Das ist alles nicht schlecht, aber es ist eben auch nicht alles. Man kann damit Zeit überbrücken, sich ablenken oder abschalten und die Seele baumeln oder sich einfach unterhalten lassen. Doch das besondere Erlebnis, das Menschen mit anderen Menschen bei realen Treffen genießen können, ist dadurch nicht zu ersetzen.
Der Silberschweif am Horizont: Spätestens bei hohem Konsum in der Endlosschleife könnte sich der achtsame Blick lohnen, mal einen Schritt zurückzutreten und darüber nachzudenken, ob das, was man tut, das ist, was einen auch glücklich macht oder ob dafür in den letzten Jahren andere Dinge mitentscheidend waren. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, wie man sagt. Man gewöhnt sich an vieles, doch es ist nicht in Stein gemeißelt. Ebenso entwickelt man immer wieder neue Interessen.
Wie zum Beispiel die Möglichkeit, öfter Frauenfussball zu gucken, anderen davon zu erzählen und am Besten auch mal bei einem Spiel vorbeizuschauen, um nach einer langen Zeit wieder den Rasen zu schnuppern, die Atmosphäre zu spüren und zu hören, wie jemand schwungvoll gegen den Ball tritt, ehe er mit einem Rascheln im Netz landet.
Dafür kann man, wie ich aus sicherer Quelle gehört habe, auch bei Watch-Parties Werbung machen oder Freunden im Gaming Chat davon berichten. Hat man eine Leidenschaft dafür entwickelt, kann man diese mit anderen teilen, sie ihnen vermitteln, sich treffen, sie mal mitnehmen und ihnen zeigen, warum sich der Besuch lohnt.
Mit Blick auf das bequeme Sofa, das üppige Angebot für Filme und Serien in der Endlosschleife und die im großen Stil beworbenen Sparten also bitte achtsam bleiben und nicht vergessen: Nicht abdrängen lassen, hier rollt der Ball im Frauenfussball und es wird mit Enthusiasmus ein echtes Erlebnis für die ganze Familie und Freunde geboten.
Weil es auch auf dem schönsten Sofa der Welt schon sehr bald langweilig und einsam wird. Natürlich kann man auf einem Sofa tolle Sachen machen. Fussball gucken zum Beispiel. Dann sind da noch diese Streamingkanäle mit einem riesigen Angebot an Filmen und Serien in einer Endlosschleife, die es vor ein paar Jahren noch nicht in der Form gegeben hat und die für viele von uns zu einer Dominante in der Freizeitgestaltung geworden sind. Heute dieser Kanal, morgen jener, immer auf Abruf.
Alles wurde anders.
Die Pandemie des Virus Covid-19 brach über uns herein und ehe man sich versah, war der Status, war die Wahrnehmung der Wichtigkeit von Filmen und Serien auf einem ganz anderen Niveau gelandet. Wenn alle sozialen, sportlichen, kulturellen und allgemein Menschen zusammenbringenden Formate stillstehen, kommt eins zum anderen.
Nun sind zweieinhalb Jahre vergangen, die Umstände mit den Auswirkungen der Pandemie fallen zum Zeitpunkt der Herstellung dieses Artikels vergleichsweise mild aus und dennoch ist vielerorts nicht zu beobachten, dass das Interesse an dem, was früher einem aktiven, abwechslungsreichen Freizeitverhalten entsprach, wieder vergleichsweise ausgelebt wird.
Bleibt alles anders?
Das Ausgehverhalten, das Interesse an Aktivitäten, der Enthusiasmus für gemeinsame Erlebnisse ist in der Breite nicht so zu beobachten, wie es vor Beginn der Pandemie der Fall war. Diese Feststellung zieht sich durch verschiedene Sparten, die für ein Land wie unseres nicht nur bedeutende Wirtschaftsfaktoren ausmachen, sondern auch einer anderen Aufgabe dienen: Menschen zusammenzubringen.
Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Denen, die sich auch jetzt schützen wollen oder müssen und keine Gemeinsamkeit suchen können, kann man nur Verständnis entgegenbringen und das gesundheitlich Beste wünschen.
Szenenwechsel: Man könnte von Events und ihren Phänomenen sprechen. Die Euro 2022 hat eine riesige Aufmerksamkeit auf den Frauenfussball gelenkt, es kam ein großes Interesse zusammen. Dennoch berichtet die dpa einige Wochen nach Turnierende von einer Umfrage, in der 49 Prozent der Befragten angaben, sich weiterhin keine Ligaspiele des Frauenfussballs ansehen zu wollen. Das wirft die Frage auf, woran das wohl liegen könnte.
Natürlich gibt es das Phänomen, dass bestimmte Events, die das sogenannte Momentum genießen und dem Zeitgeist entsprechen, die viral gehen und Massen begeistern, nach ihrem geplanten Ausklang einfach nach kurzer Zeit wieder verhallen. Eindrücklich zu beobachten war dies in der Vergangenheit beispielsweise bei Boxkämpfen oder Schachpartien.
Ein anderer Sport?
Der Vergleich hinkt, denn unsere DFB-Spielerinnen lösten die große Begeisterung für den Frauenfussball in unserem Land aus, während sie nach dem Turnier auch in Ligavereinen, also auch bei weiteren Spielen, die man ja durchaus mal gucken könnte, wieder mit dabei sind.
Es fällt mir schwer, zu glauben, dass die Marke des Teams, die Repräsentanz des Landes den Unterschied ausmacht. Wenn es nur darum ginge, wären dann nicht zum Beispiel die Redebeiträge des Bundespräsidenten das heiße, angesagte Programm, anstatt Fussball zu gucken?
Manchmal bietet der Kulturbetrieb einen guten Vergleich. Schaut man sich an, wie sich die Publikumsnachfrage hinsichtlich Konzertbesuchen vor der Pandemie gegenüber heute verändert hat, kann einem schon der Atem stocken.
Wer kennt die Band mit dem Sänger mit der großen Jacke, der für seine Freundin das Licht anlässt, obwohl es ihm zu hell ist? Seine Band musste gerade eine große Tour wegen mangelnder Nachfrage absagen, wie RND berichtet. Sie steht im Kulturbetrieb damit leider nicht allein da. Aber sie fühlen sich wohl gerade so.
Viele Menschen fühlten sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren ähnlich. Womit wir wieder bei den in ihrer Bedeutung für das Freizeitverhalten gewachsenen Streamingkanälen landen. Anders als bei PC-Spielen wirkt sich das Benutzungsverhalten häufig an einem Gerät gleichzeitig auf alle Menschen im Haushalt aus. Mit einer Watch-Party vielleicht sogar auf mehrere Haushalte.
Ähnlich wie bei Unterhaltungen über Headsets beim Gaming haben alle vor allem eins gemeinsam: sie beschäftigen sich nicht miteinander, sondern werden von etwas beschäftigt, das oftmals hohe Spannung vermitteln soll, obwohl es üblicherweise fertiggestellt ist und sich daran nichts mehr ändert. Sie sind drinnen und gucken sich nicht gegenseitig an, sondern auf einen Bildschirm.
Es geht auch anders, oder?
Das ist alles nicht schlecht, aber es ist eben auch nicht alles. Man kann damit Zeit überbrücken, sich ablenken oder abschalten und die Seele baumeln oder sich einfach unterhalten lassen. Doch das besondere Erlebnis, das Menschen mit anderen Menschen bei realen Treffen genießen können, ist dadurch nicht zu ersetzen.
Der Silberschweif am Horizont: Spätestens bei hohem Konsum in der Endlosschleife könnte sich der achtsame Blick lohnen, mal einen Schritt zurückzutreten und darüber nachzudenken, ob das, was man tut, das ist, was einen auch glücklich macht oder ob dafür in den letzten Jahren andere Dinge mitentscheidend waren. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, wie man sagt. Man gewöhnt sich an vieles, doch es ist nicht in Stein gemeißelt. Ebenso entwickelt man immer wieder neue Interessen.
Wie zum Beispiel die Möglichkeit, öfter Frauenfussball zu gucken, anderen davon zu erzählen und am Besten auch mal bei einem Spiel vorbeizuschauen, um nach einer langen Zeit wieder den Rasen zu schnuppern, die Atmosphäre zu spüren und zu hören, wie jemand schwungvoll gegen den Ball tritt, ehe er mit einem Rascheln im Netz landet.
Dafür kann man, wie ich aus sicherer Quelle gehört habe, auch bei Watch-Parties Werbung machen oder Freunden im Gaming Chat davon berichten. Hat man eine Leidenschaft dafür entwickelt, kann man diese mit anderen teilen, sie ihnen vermitteln, sich treffen, sie mal mitnehmen und ihnen zeigen, warum sich der Besuch lohnt.
Mit Blick auf das bequeme Sofa, das üppige Angebot für Filme und Serien in der Endlosschleife und die im großen Stil beworbenen Sparten also bitte achtsam bleiben und nicht vergessen: Nicht abdrängen lassen, hier rollt der Ball im Frauenfussball und es wird mit Enthusiasmus ein echtes Erlebnis für die ganze Familie und Freunde geboten.
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