17.07.2024 - 15:10 Uhr | News | Quelle: FIFPRO
Neue Ergebnisse: Frauenfußballerinnen zeigen psychische Symptome

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Die 2019 gestartete Drake Football Study ist ein auf zehn Jahre angelegtes Projekt, das die körperliche und psychische Gesundheit von rund 170 männlichen und weiblichen Fußballspielern während ihrer Karriere und beim Übergang in den Ruhestand untersucht.

Die jüngsten Ergebnisse zeigen, dass 20 Prozent der professionellen Fußballspielerinnen innerhalb eines Jahres Essstörungen hatten. Darüber hinaus berichteten 55 Prozent der befragten Spielerinnen über sportpsychologischen Stress und drei Prozent über Substanzmissbrauch. Spielerinnen sind nach jeder Operation fast doppelt so häufig von psychischen Belastungen betroffen.

Prof. Dr. Vincent Gouttebarge, Chief Medical Officer der FIFPRO, betonte die Bedeutung solcher Studien, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass auch Profifußballerinnen und Profifußballer psychische Probleme entwickeln können. Die FIFPRO hat sich in den letzten zehn Jahren aktiv mit den mentalen Herausforderungen des Fußballs beschäftigt und Verfahren entwickelt, um die Gesundheit der Spieler zu schützen.

Ein zentrales Anliegen von FIFPRO ist es, das Bewusstsein für die psychischen Probleme der Spielerinnen und Spieler zu schärfen. Prof. Dr. Gouttebarge betonte die Notwendigkeit, die psychische Gesundheit der Spielerinnen und Spieler ebenso wie ihre körperliche Gesundheit regelmäßig zu überprüfen. In Australien gehört dies dank der Zusammenarbeit zwischen FIFPRO und Professional Footballers Australia bereits zu den medizinischen Mindestanforderungen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Drake Football Study ist die Untersuchung von Essstörungen. Diese treten im Fußball zwar weniger häufig auf als in Sportarten wie Gymnastik oder Boxen, geben aber dennoch Anlass zur Sorge um das Wohlergehen der Spielerinnen und Spieler. Prof. Dr. Gouttebarge wies darauf hin, dass Essstörungen sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Athleten auftreten können.

Neben der Untersuchung von Gelenkschmerzen bei Spielerinnen und Spielern zielt die Studie auch darauf ab, psychische Gesundheitssymptome wie Angstzustände und Depressionen zu erforschen. Weitere Daten zur psychischen Gesundheit männlicher Fußballspieler und zur kognitiven Funktion bei Männern sowie zur reproduktiven Gesundheit und zum Menstruationszyklus bei Frauen sollen in den kommenden Monaten veröffentlicht werden.

Die Drake Football Study wird von der Drake Foundation finanziert und vom Amsterdam University Medical Center, Mehiläinen (Finnland) und Push Sports (Niederlande) unterstützt. Prof. Dr. Gouttebarge leitet das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Gino Kerkhoffs.

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