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15.09.2012 - 14:36 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulli Brünger
Neid sucht richtige Mischung
©picture-alliance
Der EM-Countdown läuft: Ungewöhnlich früh beginnt für die deutschen Fußball-Nationalspielerinnen das harte Ausleseverfahren für die Europameisterschaft 2013 in Schweden. Silvia Neid will schon die beiden letzten Qualifikationsspiele an diesen Samstag (15 Uhr) in Karaganda gegen Gastgeber Kasachstan und am kommenden Mittwoch (17 Uhr/ZDF) in Duisburg gegen die Türkei nutzen, um Erkenntnisse über ihre EM-Kandidatinnen zu sammeln. Im Vordergrund aber stehen Siege: «Unser Ziel sind sechs Punkte und zwei gute Spiele», sagte die Bundestrainerin, deren Team den Gruppensieg und damit das EM-Ticket schon längst in der Tasche hat.
Bis zur EM-Endrunde (10. bis 28. Juli 2013) hat Titelverteidiger Deutschland noch viel Zeit sich einzuspielen und die richtige Mischung im Kader zu finden. Doch Neid erwartet von allen Spielerinnen stets volles Engagement, egal ob im Training oder Wettkampf. «Jedes Spiel, jedes Treffen bietet Gelegenheit für die Spielerinnen, sich zu zeigen, Punkte zu sammeln und sich in ein positives Licht zu rücken. Bei uns herrscht ein gewisser Konkurrenzkampf», betonte die 48-Jährige vor dem Sechs-Stunden-Charterflug am Freitag nach Kasachstan.
Selbst gegen einen Underdog wie das kasachische Team, das in der FIFA-Weltrangliste auf Position 71 geführt wird, erwartet Neid, dass sich jede Akteurin voll reinhängt. Mit einem Schützenfest wie beim 17:0 im Hinspiel im vergangenen November rechnet die Trainerin diesmal nicht. «Das war ja absoluter Rekord. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nochmal 17 Tore werden. Aber wir wollen so viele schießen wie möglich.»
Nicht zuletzt deshalb wurde in dieser Trainingswoche in Duisburg viel Wert auf die Offensive gelegt. «Wir haben am Angriffsspiel gearbeitet. Wir brauchen gegen die beiden Mannschaften viele gute Ideen, Genauigkeit im Passspiel und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor», betonte Neid, die defensiv eingestellte Gegnerinnen erwartet.
Die deutschen EM-Bewerberinnen wissen, was in den nächsten Monaten auf sie zukommt. «Wir haben einige Neue im Team, andere fehlen noch wegen Verletzungen und die U 20-Spielerinnen sind noch nicht dabei», erklärte Simone Laudehr. «Jetzt kann sich jeder zeigen.» Auf ihrer Lieblingsposition, der «Sechs», ist der Konkurrenzkampf besonders groß. «Wir haben einige, die dort spielen können», bestätigte Neid. Neben Laudehr stehen für die Doppel-Sechs im defensiven Mittelfeld ihre Frankfurter Mitspielerin Kim Kulig sowie das Wolfsburg-Trio mit Lena Goeßling, Viola Odebrecht und Nadine Keßler zur Auswahl.
Ähnlich groß ist der Wettbewerb auf den Außen und im Sturm, wo die zuletzt glänzend aufgelegte Celia Okoyino da Mbabi aber erste Wahl ist. Viele Talente machen Druck auf die Etablierten. Melanie Behringer ist daher positiv gestimmt, was die Zukunft der nach dem Rücktritt der «alten Garde» um Birgit Prinz und Inka Grings neu formierten DFB-Elf angeht. «Wir haben eine gute Mischung im Team. Es sind viele Spielerinnen dabei, die schon Turniererfahrung haben. Wir werden bis zur EM im Sommer noch sehr gute Tests haben, auch bei den beiden Spielen in den USA im Oktober oder beim Algarve Cup im März.»
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