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24.05.2024 - 11:56 Uhr | News | Quelle: Soccerdonna | von: Doruk Sahinel und Banu Yelkovan
Metin Ülgen: Wir haben uns die Meisterschaft als Ziel gesetzt
©privat
Galatasaray holte in der abgelaufenen Saison erstmals die türkische Meisterschaft und steht in der Qualifikation zur UEFA Champions League. Doruk Sahinel und Banu Yelkovan sprachen mit Trainer Metin Ülgen, Arzu Karabulut, Berna Yeniceri und Ebru Topcu. Lest hier Teil 1 unserer Viererreihe.
Soccerdonna: Herr Ülgen, wie haben Sie Ihre Karriere als Trainer begonnen?
Metin Ülgen: Ich habe vor meinem Profifußballleben in verschiedenen Amateurvereinen gespielt. Nach fast 15 Jahren Profifußballleben habe ich meine erste Trainererfahrung bei meinem Verein Beyoğlu Yeniçarşı gemacht. Danach habe ich als Trainer bei vielen Amateur- und Profimannschaften gearbeitet.
Soccerdonna: Wie haben Sie als Trainer bei Galatasaray angefangen?
Metin Ülgen: Herr Emir Aral, ein Mitglied des Vorstands, rief mich eines Tages an und machte mir ein Angebot. Zuerst war ich überrascht, da ich noch keine Erfahrung im Frauenfußball hatte und habe um Zeit gebeten, aber dann habe ich zugesagt. Ich bin froh darüber, dass ich es getan habe, denn ich bin hier sehr glücklich.
Soccerdonna: Es war eine intensive Saison. Die Meisterschaft wurde erst in der letzten Woche entschieden. Wie bewerten Sie die Leistung Ihrer Konkurrenten?
Metin Ülgen: Es war eine sehr schwierige Saison. Es gab starke Mannschaften, die hoch motiviert waren. Im Vergleich zur letzten Saison war die Qualität höher.
Soccerdonna: In der letzten Saison beendete Galatasaray die Liga als Gruppenerster und verlor die Meisterschaft in den Playoffs. Wie haben Sie die Mannschaft nach dieser Niederlage wiederaufgebaut, um den ersten türkischen Meistertitel für Galatasaray zu gewinnen?
Metin Ülgen: Wir haben unsere Mannschaft nach der letzten Saison mit Transfers verstärkt. Leider hatten wir Verletzungen im Kader während der Saison und wir haben einen unserer wichtigsten Spieler (Kabakaba Nsiala) zur Saisonmitte durch einen Transfer verloren. Nach diesen Verlusten im Kader hatten auch die aufgenommenen Spieler Schwierigkeiten, sich an das Spiel zu gewöhnen; aber trotzdem haben wir es geschafft, Meister zu werden. Wir haben unsere Motivation immer auf höchstem Niveau gehalten. Unsere Spielweise hat uns und unsere Zuschauer zufrieden gestellt. Wir haben erklärt, dass der zweite Platz ein Misserfolg ist, und wir haben uns die Meisterschaft als einziges Ziel gesetzt.
Soccerdonna: Wie würden Sie Ihren Trainerstil erklären?
Metin Ülgen: Als Trainer plane ich jeden Bereich des Spielfelds und verlange von den Spielern, dass sie sich an diesen Plan halten. Ich habe immer Spieler bevorzugt, die zu kollektivem Fußball neigen, die zusammenspielen können und die kämpferisch sind. Disziplin ist für mich auch sehr wichtig. Ein Team zu sein, ist ebenfalls sehr wichtig. Ich betone das immer und mache auch außerhalb des Spielfeldes Team-Aktivitäten, um das Teamgeist zu erschaffen. Ich bin mit meinen Spielern wie ein Freund. Die Arbeit bei Galatasaray Petrol Ofisi ist an sich schon eine Quelle der Motivation für uns alle.
Soccerdonna: Wie haben Sie sich während der Saison auf die Spiele vorbereitet?
Metin Ülgen: Jedes Spiel hat ein anderes Szenario, eine andere Strategie und einen anderen Plan. Ich analysiere die Gegner und plane mein Training entsprechend. Wir setzen uns mit dem Leistungstrainer zusammen und erstellen den richtigen Plan. Und egal, gegen wen wir spielen, ich nehme jedes Ergebnis als normal hin und bleibe ruhig.
Soccerdonna: Was kann getan werden, um die Sichtbarkeit des Frauenfußballs in der Türkei zu erhöhen und mehr Fans auf die Tribüne zu bringen?
Metin Ülgen: Der Fußball ist meine Lebensquelle und ich liebe meinen Job sehr. Ich bin noch sehr neu im Frauenfußball, aber es gibt ein gutes Spiel, einen guten Kampf und ein hohes Tempo in der Liga. Es ist notwendig, diese Dinge ständig zu verbessern. Es gibt Länder, die uns im Frauenfußball weit voraus sind. Ich verfolge zum Beispiel die Ligen in Spanien, England und Deutschland. Mit der Entwicklung der Infrastruktur, z.B. der Stadien und Trainingsorte in der Türkei, dem gesteigerten Interesse der Presse und der Senkung des Einstiegsalters in den Fußball wird sich der Frauenfußball schneller entwickeln.
Soccerdonna: Haben Sie die Möglichkeit, die Jugendspiele während der Saison zu verfolgen?
Metin Ülgen: Der Jugendtrainer ist immer bei uns und ich bewerte jede Spielerin, von der er mir erzählt.
Soccerdonna: Im Frauenfußball hat die Türkei noch keine Mannschaft in die Gruppenphase der neuen UEFA Women ’s Champions League geschickt. Was ist Ihrer Meinung nach erforderlich, damit Galatasaray in der nächsten Saison erstmals in Europa antritt?
Metin Ülgen: Zunächst einmal brauchen wir einen breiten Kader. Ich möchte einen starken Kader mit den richtigen Verstärkungen aufbauen, um dieses Ziel nächste Saison zu erreichen.
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