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08.06.2020 - 07:47 Uhr | News | Quelle: Soccerdonna
Lisa Weiß: Habe keine wirkliche Chance bekommen, mich zu beweisen
©SGS Essen
Sie begann ihre Karriere beim Düsseldorfer Stadtteilverein Lohausener SV. Im Jahr 2006 wechselte sie zum Bundesligisten FCR 2001 Duisburg, für den sie jedoch nicht zum Einsatz kam. Nach nur einem Jahr wechselte sie zur SG Essen-Schönebeck, die seit der Saison 2012/13 als SGS Essen antritt. Dann kam es zur Schlagzeile des Sommers 2018 in Deutschland, als Lisa Weiß von der SGS Essen zum damaligen 12-fachen und amtierenden Meister Olympique Lyon wechselte. Zwei Jahre später endet nun die Zeit für Lisa Weiß bei beim französischen Meister. Mit Soccerdonna sprach sie nicht nur über Olympique Lyon, sondern auch Corona und die damit verbundenen Folgen und über die weiteren Schritte in ihrer Karriere.
Soccerdonna.de: Frau Weiß, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für uns nehmen. Wie geht es Ihnen?
Lisa Weiß: Danke, mir geht es gut.
Soccerdonna.de: Wie haben Sie den Shutdown durch die Corona-Pandemie in Frankreich wahrgenommen?
Lisa Weiß: Wir hatten in Frankreich strenge Auflagen und waren 8 Wochen weitestgehend in unseren Wohnungen eingesperrt. Lediglich zum Einkaufen und joggen für maximal eine Stunde durften wir unsere Wohnungen verlassen.
Soccerdonna.de: Vor dem Saisonabbruch war der Meisterschaftskampf in Frankreich noch ziemlich spannend. Ihr rangiert drei Punkte vor Paris Saint-Germain. Das Duell gegen den direkten Verfolger Paris wäre zeitnah gefolgt. Seid ihr enttäuscht, dass euch quasi die Meisterschaft kampflos durch den Verband überlassen wurde?
Lisa Weiß: Es ist natürlich schade, dass wir unser sogenanntes „Endspiel" um die Meisterschaft nicht mehr spielen konnten. Die Spiele gegen Paris sind immer etwas Besonderes. Aber wir freuen uns dennoch über den Titel.
Soccerdonna.de: Wie stehen Sie allgemein zum Saisonabbruch? In anderen Ländern wird der Spielbetrieb weitergeführt (Weißrussland, Taiwan, Deutschland, Färöer Inseln) oder soll zeitnah wieder aufgenommen werden (Südkorea, Finnland, Schweden).
Lisa Weiß: Ich denke, wenn alle Vorsichtsmaßnahmen und Hygienevorschriften eingehalten werden können, befürworte ich eine Fortsetzung der Ligen. Jedoch sollte das nicht um jeden Preis geschehen. Die Gesundheit der Spielerinnen und aller Beteiligten muss oberste Priorität haben. Außerdem müssen die noch ausstehenden Spiele zeitlich in einen Rahmen passen.
Soccerdonna.de: Ob und wann die Champions League startet ist derzeit noch in der Schwebe. Sollte es dazu kommen, dass die letzten Spiele zu Ende gebracht werden, würde der FC Bayern München warten. Wäre es ein besonderes Spiel für Sie?
Lisa Weiß: Auf jeden Fall wäre das ein besonderes Spiel. Mit Kathrin Hendrich, Lina Magull und Mandy Islacker würde ich auf gleich drei Spielerinnen treffen, mit denen ich mich außerhalb des Platzes sehr gut verstehe.
Soccerdonna.de: Glauben Sie, dass im Frauenfußball in 2020 wieder Normalität einkehren wird?
Lisa Weiß: Die Situation ist für unsere ganze Gesellschaft eine Herausforderung. Ich hoffe sehr, dass diese Phase bald vorüber ist und wir wieder zurück zur Normalität kehren. Dazu zählt natürlich auch der Fußball.
Soccerdonna.de: Der Frauenfußball war vor der Corona-Pandemie enorm im Aufschwung. Immer mehr Lizenzvereine aus dem Herrenfußball drängen in den Markt. Glauben Sie, dass es durch Corona wieder zu einer rückwärtigen Entwicklung kommen könnte?
Lisa Weiß: Das Problem ist, dass der Fußball wie andere Branchen auch, hohe finanzielle Einbußen hinnehmen muss. Diese müssen ja erstmal kompensiert werden. Ich hoffe, dass das den Aufschwung im Frauenfußball nicht zu sehr belastet und die Lizenzvereine weiterhin in den Frauenfußball investieren.
Soccerdonna.de: Bisher waren die Einsatzzeiten bei Olympique Lyon sehr überschaubar. Sind sie mit dem Verlauf der vergangenen zwei Jahre zufrieden?
Lisa Weiß: Als ich nach Lyon gekommen bin, war mir klar, dass ich in einem der besten Vereine der Welt spielen werde und das meine Konkurrenz im Tor seit Jahren auf Top Niveau spielt. Dennoch war mein Ziel die Nummer 1 im Tor zu werden. Ich bin froh, über die Spiele, die ich bestreiten durfte. Allerdings bleibt nach zwei Jahren bei mir der Eindruck, dass ich keine wirkliche Chance bekommen habe, mich richtig auszuzeichnen.
Soccerdonna.de: Von Deutschland nach Frankreich bedeutet auch kulturell eine Veränderung. Wie haben Sie sich in Frankreich zu recht gefunden?
Lisa Weiß: Am Anfang hat es etwas gehapert mit der Sprache und ich habe wenig bis gar nichts verstanden. Das klappt aber jetzt viel besser und ich kann mich auf französisch verständigen. Unsere deutsche Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit habe ich sehr vermisst. Zu Beginn war ich 30 Minuten vor Treffpunkt in der Kabine, jetzt sind es 5 Minuten. ;-) Man passt sich irgendwann an.
Soccerdonna.de: Ihre derzeitige vertragliche Situation ist, dass ihr Vertrag zum Sommer ausläuft. Wie geht es mit Ihnen und Olympique Lyon weiter?
Lisa Weiß: In Lyon ist derzeit ein grosser Vertragsstop, es bewegt sich quasi nichts und es wird leider noch weniger kommuniziert. Ich habe mich entschlossen, meinerseits den Verein zu verlassen, will aber weiter Fussball spielen. Bislang gab es noch kein Angebot, welches ich in Erwägung gezogen habe, aber ich bin optimistisch und offen für Vieles.
Soccerdonna.de: Um Ihre vertragliche Situation kümmert sich die Berateragentur „Fem11" von Jörg Neblung. Wie kann man sich diese Zusammenarbeit vorstellen? Um welche Angelegenheiten und Bedürfnisse kümmert sich die Agentur?
Lisa Weiß: Jörg Neblung kümmert sich mit seinem Team um meine Vertragsangelegenheiten, Social Media, Interviewanfragen, Sponsorensuche, etc. Wir stehen im engen Austausch zueinander und besprechen alles, was gerade wichtig ist.
Soccerdonna.de: Sie sind nun 32 Jahre alt. Besteht auch die Möglichkeit, dass Sie ihre Karriere im Sommer beenden?
Lisa Weiß: Ich fühle mich mit 32 Jahren fitter denn je und habe nicht vor, dieses Jahr meine Karriere zu beenden. Die letzten zwei Jahre habe ich kaum gespielt und bin hungrig wieder zwischen den Pfosten zu stehen. Ich würde gerne noch ein 1-2 Jahre meiner Leidenschaft nachgehen und dann irgendwann glücklich und zufrieden in den Fußball-Ruhestand gehen.
Soccerdonna.de: Wie sehen Ihre Zukunftspläne für das Karriereende aus? Wollen Sie als Trainerin dem Fußball erhalten bleiben?
Lisa Weiß: Meine Qualitäten sehe ich nicht wirklich auf dem Trainerposten. Ich würde gerne nach meiner Karriere dem Fußball treu bleiben, allerdings eher im Hintergrund als Teammanager oder Ähnliches. Zurzeit bereite ich mich auf meine Abschlussprüfung für mein Sportmanagement Studium vor.
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