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02.06.2012 - 12:26 Uhr | News | Quelle: Soccerdonna | von: Frank Sprude
«Irgendwann ärgern wir die Großen»
Maria Gstöttner ist Torjägerin des SV Neulengbach, der seit 2003 alle österreichischen Meisterschaften und Pokale gewonnen hat. In diesem Jahr kann das Team zum zehnten Mal in Folge das Double gewinnen. Maria Gstöttner war immer dabei, spielt seit 1998 für das Team aus Niederösterreich. Die 28-Jährige war von 2001 bis 2005 in jeder Saison Torschützenkönigin ihres Landes, traf dabei insgesamt 143 Mal ins gegnerische Gehäuse.
Im Interview mit Frank Sprude erzählt sie, warum die Torjägerkrone für sie keine große Bedeutung mehr hat, sie nie ins Ausland gewechselt ist und was sie sich von einer möglichen EM-Teilnahme Österreichs erhofft.
Soccerdonna.de: Hallo Frau Gstöttner, wie haben Sie den zehnten Meistertitel gefeiert?
Maria Gstöttner: Bis dato noch nicht – unsere Meisterfeier mit samt den Ehrungen findet erst nach dem Match gegen LUV Graz statt. Gefeiert haben wir eigentlich schon nach dem Spiel gegen Spratzern (Anm. d. Red.: am 14. Spieltag). Ab da war es klar, dass Neulengbach wieder Meister ist.
Soccerdonna.de: Vor dem letzten Spieltag am heutigen Samstag geht es für Sie auch noch um die Torjâger-Krone, dort liegt ihre Mannschaftskollegin Nina Burger mit einem Treffer in Front. Ist der Titel der Torjägerin ein Thema zwischen Ihnen beiden?
Maria Gstöttner: Nein, wir sprechen darüber kaum. Wichtig ist das Team und dass wir weiterhin ungeschlagen in Österreich bleiben.
Soccerdonna.de: Was würde ihnen diese Trophäe bedeuten?
Maria Gstöttner: Ich würde mich natürlich freuen, nach etlichen Jahren Pause wieder diesen Pokal zu erhalten, aber es hat nicht mehr so eine große Bedeutung für mich wie am Anfang meiner Spielerlaufbahn. Dasselbe gilt sicherlich auch für Nina. Sie war es fünfmal, ich war es fünfmal – auf einmal mehr oder weniger kommt es uns beiden jetzt nicht mehr an.
Soccerdonna.de: Am 9. Juni können sie mit dem SV Neulengbach auch zum zehnten Mal den Cup gewinnen, ist dieser Titel schon fest eingeplant, nach so vielen Siegen und damit verbundenen Titeln?
Maria Gstöttner: Wie heißt es so schön: «Der Cup hat eigene Gesetze». Deshalb haben wir den Cup noch nicht «eingeplant». Es wäre natürlich großartig, das zehnte Double en suite zu holen. Aber auch Innsbruck lechzt nach einem Titel. Es wird sicherlich ein spannenderes Spiel als in der Meisterschaft werden, wobei wir natürlich Favoriten sind.
Soccerdonna.de: Was hat für Sie einen höheren Stellenwert: ein Meister- oder ein Pokaltitel?
Maria Gstöttner: Der Meistertitel hat für uns alle einen höheren Stellenwert, denn damit verbunden ist auch die Teilnahme an der Champions League.
Soccerdonna.de: Sie sind mit jungen Jahren zum damaligen SV Neulengbach gekommen und schwimmen seither von einem Erfolg zum nächsten. Welche Gründe gibt es für diesen erfolgreichen Weg ihres Vereines, was machen Sie anders als die anderen Vereine?
Maria Gstöttner: Das Management des Vereines ist wesentlich professioneller als bei den anderen Vereinen, auch wenn das Ganze, so wie bei vielen Vereinen, auf eine einzige Person zugeschnitten ist. Wir haben immer auch sehr gute Trainer gehabt, was ebenfalls Verdienst von Bruno Mangl (Anm. d. Red.: Obmann des SV Neulengbach) ist, und eine gute Mischung von erfahrenen Spielerinnen und jungen Talenten. Nur mit «Gestandenen» alleine ist es nicht getan, man braucht auch Spielerinnen, die noch nicht alles erreicht haben und hungrig auf Erfolge und Titel sind.
Soccerdonna.de: Wie würden Sie sich aus sportlicher Sicht selbst beschreiben?
Maria Gstöttner: Sich selbst zu beschreiben, ist immer ein wenig schwer, aber ich versuche es mal: technisch gut, sehr gutes Spielverständnis, ich kann «ein Spiel lesen». Konditionell bin ich unter den Besten und ich besitze einen guten Torriecher. Allerdings habe ich ein Problem mit der Schnelligkeit; ich gehöre nicht zu diejenigen, die einer Verteidigerin auf und davon laufen.
Soccerdonna.de: Warum ist eine so erfolgreiche Stürmerin, wie Sie es sind, nie ins Ausland gewechselt?
Maria Gstöttner: Es haben erstens die Angebote gefehlt, zweitens bin ich sehr heimatverbunden, und mein großes Ziel war es nie, irgendwo abseits meiner Familie Karriere zu machen.
Soccerdonna.de: Wie wird in den Medien in Österreich über die deutsche Frauen-Bundesliga berichtet?
Maria Gstöttner: Aus der deutsche Frauen-Bundesliga wird eigentlich nur über Bayern München berichtet. Frankfurt oder Potsdam kommen kaum vor. Bedingt dadurch, dass Bayern durch den Männerfußball einen großen Namen hat und natürlich, weil drei österreichische Spielerinnen dort zum Einsatz kommen.
Soccerdonna.de: Wie unterscheidet sich der österreichische Frauenfußball vom Frauenfußball in Deutschland, was hat Deutschland Österreich voraus?
Maria Gstöttner: Natürlich die Strukturen. In Deutschland wird alles professioneller betrieben, vor allem von den Spitzenvereinen. Und durch die große Breite beim Mädchenfußball ist natürlich auch die Spitze besser als in Österreich. Aber wir lernen dazu. Es wird zwar noch einige Jahre dauern, bis wir auch die «Großen» ärgern können, aber irgendwann wird es soweit sein.
Soccerdonna.de: Wo sehen Sie ungefähr das Niveau der österreichischen Top-Liga?
Maria Gstöttner: Schwer zu vergleichen mit Deutschland oder Schweden. Vor allem Neulengbach hat bereits aufgeholt. Wir haben gegen den schwedischen Meister heuer in der Champions League nur noch knapp verloren – 0:1 in Malmö und 1:4 zu Hause. Wir schaffen es auch immer wieder unter die letzten 16 in Europa. Das ist sicherlich ein Erfolg. Natürlich kann der Rest unserer Liga nicht ganz mithalten, aber das Problem gibt es auch in anderen Ländern. Tschechien hat nur Sparta Prag, sonst nichts, die Slowakei hat Slovan Bratislava.
Soccerdonna.de: Wie wird denn über den österreichischen Frauenfußball berichtet?
Maria Gstöttner: Es wird ab und zu in Zeitungen und im Fernsehen berichtet, aber da auch wieder nur über Neulengbach und meistens nur dann, wenn wir international spielen. Die Berichterstattung über Frauenfußball könnte besser sein, aber wo gibt es das Problem nicht?!
Soccerdonna.de: Das ist leider wahr. Haben Sie besondere Spiele oder Momente in Ihrer sportlichen Karriere, an die Sie sich gern erinnern?
Maria Gstöttner: Der erste Meistertitel war etwas ganz Besonderes, auch auf einige Spiele im Team blicke ich gerne zurück. Schöne Momente waren aber auch unsere erste Womens Cup Qualifikationsrunde 2003 in Mazedonien, wo wir das entscheidende Spiel gegen eine slowakische Mannschaft 5:3 gewonnen haben und damit in die erste Hauptrunde aufgestiegen sind. Oder 2005, als uns im entscheidenden Gruppenspiel gegen Bardolino ein Unentschieden genügte – und wir auch mit viel Glück ein 0:0 schafften und damit eine Runde weiter kamen.
Soccerdonna.de: Sie sind aktuelle Nationalspielerin von Österreich und liegen in der EM-Qualifikation auf dem aussichtsreichen zweiten Platz. Im September steht das voraussichtliche entscheidende Spiel gegen Dänemark an. Wie groß ist die Motivation, erstmals an einem großen Turnier teilnehmen zu können?
Maria Gstöttner: Das entscheidende Spiel findet für Österreich bereits am 16. Juni statt, es geht dabei gegen Tschechien in Prag um den zweiten Platz. Gegen Dänemark sind wir sicherlich nur Außenseiter. Es wäre natürlich für den österreichischen Frauenfußball ein Impuls, und wir setzen alles daran, um in das Play Off zu kommen und uns erstmals zu qualifizieren. Etwas, was die Männer sportlich noch nie geschafft haben.
Soccerdonna.de: Was würde eine EM-Teilnahme in Österreichs Frauenfußball auslösen?
Maria Gstöttner: Ich denke, dass sicherlich die Berichterstattung zunehmen würde. Der ORF oder eine andere Station würde davon berichten, und hoffentlich springen dann auch weitere Medien auf diesen Zug auf.
Soccerdonna.de: Sie können vom Fußball bestimmt nicht leben. Welchen Beruf üben Sie aus?
Maria Gstöttner: Ich arbeite als Bürokauffrau bei der Pensionsversicherungsanstalt.
Soccerdonna.de: Wie viel Privatleben steht Ihnen neben dem Beruf, Training, Meisterschaft, Champions League zur Verfügung, wie gestalten Sie Ihre Ihre Freizeit?
Maria Gstöttner: Ich habe relativ wenig Freizeit, aber auch die nutze ich hauptsächlich, um Sport zu betreiben. Joggen, Radfahren. Oder aber ich schaue den Herrenteams aus Würmla, meiner Heimatgemeinde, und Neulengbach bei ihren Spielen zu.
Soccerdonna.de: Wenn Sie alles Revue passieren lassen: Sind Sie mit Ihrer sportlichen Karriere zufrieden? Was möchten Sie noch erreichen?
Maria Gstöttner: Im Grunde genommen bin ich zufrieden, da ich nie ernsthaft verletzt war oder längere Zeit ausgefallen bin. Schön wäre es, wenn wir uns mit der Nationalmannschaft für eine Endrunde qualifizieren könnten und ich dabei bin. Oder aber mit Neulengbach mal ins Viertelfinale in der Champions League einziehen würden.
Soccerdonna.de: Wie lange möchten Sie noch auf so hohem Niveau und mit so viel Zeitaufwand spielen?
Maria Gstöttner: So lange es geht und ich hoffentlich von einer Verletzung verschont bleibe. Vier bis fünf Jahre plane ich auf alle Fälle noch ein. Aber ich werde auch danach dem Fußball erhalten bleiben, eventuell als Trainer. Die Ausbildung dazu habe ich bereits seit einigen Jahren.
Soccerdonna.de: Vielen Dank für das Gespräch, Frau Gstöttner, und alles Gute für Ihre Ziele, vor allem in der EM-Qualifikation.
Im Interview mit Frank Sprude erzählt sie, warum die Torjägerkrone für sie keine große Bedeutung mehr hat, sie nie ins Ausland gewechselt ist und was sie sich von einer möglichen EM-Teilnahme Österreichs erhofft.
Soccerdonna.de: Hallo Frau Gstöttner, wie haben Sie den zehnten Meistertitel gefeiert?
Maria Gstöttner: Bis dato noch nicht – unsere Meisterfeier mit samt den Ehrungen findet erst nach dem Match gegen LUV Graz statt. Gefeiert haben wir eigentlich schon nach dem Spiel gegen Spratzern (Anm. d. Red.: am 14. Spieltag). Ab da war es klar, dass Neulengbach wieder Meister ist.
Soccerdonna.de: Vor dem letzten Spieltag am heutigen Samstag geht es für Sie auch noch um die Torjâger-Krone, dort liegt ihre Mannschaftskollegin Nina Burger mit einem Treffer in Front. Ist der Titel der Torjägerin ein Thema zwischen Ihnen beiden?
Maria Gstöttner: Nein, wir sprechen darüber kaum. Wichtig ist das Team und dass wir weiterhin ungeschlagen in Österreich bleiben.
Soccerdonna.de: Was würde ihnen diese Trophäe bedeuten?
Maria Gstöttner: Ich würde mich natürlich freuen, nach etlichen Jahren Pause wieder diesen Pokal zu erhalten, aber es hat nicht mehr so eine große Bedeutung für mich wie am Anfang meiner Spielerlaufbahn. Dasselbe gilt sicherlich auch für Nina. Sie war es fünfmal, ich war es fünfmal – auf einmal mehr oder weniger kommt es uns beiden jetzt nicht mehr an.
Soccerdonna.de: Am 9. Juni können sie mit dem SV Neulengbach auch zum zehnten Mal den Cup gewinnen, ist dieser Titel schon fest eingeplant, nach so vielen Siegen und damit verbundenen Titeln?
Maria Gstöttner: Wie heißt es so schön: «Der Cup hat eigene Gesetze». Deshalb haben wir den Cup noch nicht «eingeplant». Es wäre natürlich großartig, das zehnte Double en suite zu holen. Aber auch Innsbruck lechzt nach einem Titel. Es wird sicherlich ein spannenderes Spiel als in der Meisterschaft werden, wobei wir natürlich Favoriten sind.
Soccerdonna.de: Was hat für Sie einen höheren Stellenwert: ein Meister- oder ein Pokaltitel?
Maria Gstöttner: Der Meistertitel hat für uns alle einen höheren Stellenwert, denn damit verbunden ist auch die Teilnahme an der Champions League.
Soccerdonna.de: Sie sind mit jungen Jahren zum damaligen SV Neulengbach gekommen und schwimmen seither von einem Erfolg zum nächsten. Welche Gründe gibt es für diesen erfolgreichen Weg ihres Vereines, was machen Sie anders als die anderen Vereine?
Maria Gstöttner: Das Management des Vereines ist wesentlich professioneller als bei den anderen Vereinen, auch wenn das Ganze, so wie bei vielen Vereinen, auf eine einzige Person zugeschnitten ist. Wir haben immer auch sehr gute Trainer gehabt, was ebenfalls Verdienst von Bruno Mangl (Anm. d. Red.: Obmann des SV Neulengbach) ist, und eine gute Mischung von erfahrenen Spielerinnen und jungen Talenten. Nur mit «Gestandenen» alleine ist es nicht getan, man braucht auch Spielerinnen, die noch nicht alles erreicht haben und hungrig auf Erfolge und Titel sind.
Soccerdonna.de: Wie würden Sie sich aus sportlicher Sicht selbst beschreiben?
Maria Gstöttner: Sich selbst zu beschreiben, ist immer ein wenig schwer, aber ich versuche es mal: technisch gut, sehr gutes Spielverständnis, ich kann «ein Spiel lesen». Konditionell bin ich unter den Besten und ich besitze einen guten Torriecher. Allerdings habe ich ein Problem mit der Schnelligkeit; ich gehöre nicht zu diejenigen, die einer Verteidigerin auf und davon laufen.
Soccerdonna.de: Warum ist eine so erfolgreiche Stürmerin, wie Sie es sind, nie ins Ausland gewechselt?
Maria Gstöttner: Es haben erstens die Angebote gefehlt, zweitens bin ich sehr heimatverbunden, und mein großes Ziel war es nie, irgendwo abseits meiner Familie Karriere zu machen.
Soccerdonna.de: Wie wird in den Medien in Österreich über die deutsche Frauen-Bundesliga berichtet?
Maria Gstöttner: Aus der deutsche Frauen-Bundesliga wird eigentlich nur über Bayern München berichtet. Frankfurt oder Potsdam kommen kaum vor. Bedingt dadurch, dass Bayern durch den Männerfußball einen großen Namen hat und natürlich, weil drei österreichische Spielerinnen dort zum Einsatz kommen.
Soccerdonna.de: Wie unterscheidet sich der österreichische Frauenfußball vom Frauenfußball in Deutschland, was hat Deutschland Österreich voraus?
Maria Gstöttner: Natürlich die Strukturen. In Deutschland wird alles professioneller betrieben, vor allem von den Spitzenvereinen. Und durch die große Breite beim Mädchenfußball ist natürlich auch die Spitze besser als in Österreich. Aber wir lernen dazu. Es wird zwar noch einige Jahre dauern, bis wir auch die «Großen» ärgern können, aber irgendwann wird es soweit sein.
Soccerdonna.de: Wo sehen Sie ungefähr das Niveau der österreichischen Top-Liga?
Maria Gstöttner: Schwer zu vergleichen mit Deutschland oder Schweden. Vor allem Neulengbach hat bereits aufgeholt. Wir haben gegen den schwedischen Meister heuer in der Champions League nur noch knapp verloren – 0:1 in Malmö und 1:4 zu Hause. Wir schaffen es auch immer wieder unter die letzten 16 in Europa. Das ist sicherlich ein Erfolg. Natürlich kann der Rest unserer Liga nicht ganz mithalten, aber das Problem gibt es auch in anderen Ländern. Tschechien hat nur Sparta Prag, sonst nichts, die Slowakei hat Slovan Bratislava.
Soccerdonna.de: Wie wird denn über den österreichischen Frauenfußball berichtet?
Maria Gstöttner: Es wird ab und zu in Zeitungen und im Fernsehen berichtet, aber da auch wieder nur über Neulengbach und meistens nur dann, wenn wir international spielen. Die Berichterstattung über Frauenfußball könnte besser sein, aber wo gibt es das Problem nicht?!
Soccerdonna.de: Das ist leider wahr. Haben Sie besondere Spiele oder Momente in Ihrer sportlichen Karriere, an die Sie sich gern erinnern?
Maria Gstöttner: Der erste Meistertitel war etwas ganz Besonderes, auch auf einige Spiele im Team blicke ich gerne zurück. Schöne Momente waren aber auch unsere erste Womens Cup Qualifikationsrunde 2003 in Mazedonien, wo wir das entscheidende Spiel gegen eine slowakische Mannschaft 5:3 gewonnen haben und damit in die erste Hauptrunde aufgestiegen sind. Oder 2005, als uns im entscheidenden Gruppenspiel gegen Bardolino ein Unentschieden genügte – und wir auch mit viel Glück ein 0:0 schafften und damit eine Runde weiter kamen.
Soccerdonna.de: Sie sind aktuelle Nationalspielerin von Österreich und liegen in der EM-Qualifikation auf dem aussichtsreichen zweiten Platz. Im September steht das voraussichtliche entscheidende Spiel gegen Dänemark an. Wie groß ist die Motivation, erstmals an einem großen Turnier teilnehmen zu können?
Maria Gstöttner: Das entscheidende Spiel findet für Österreich bereits am 16. Juni statt, es geht dabei gegen Tschechien in Prag um den zweiten Platz. Gegen Dänemark sind wir sicherlich nur Außenseiter. Es wäre natürlich für den österreichischen Frauenfußball ein Impuls, und wir setzen alles daran, um in das Play Off zu kommen und uns erstmals zu qualifizieren. Etwas, was die Männer sportlich noch nie geschafft haben.
Soccerdonna.de: Was würde eine EM-Teilnahme in Österreichs Frauenfußball auslösen?
Maria Gstöttner: Ich denke, dass sicherlich die Berichterstattung zunehmen würde. Der ORF oder eine andere Station würde davon berichten, und hoffentlich springen dann auch weitere Medien auf diesen Zug auf.
Soccerdonna.de: Sie können vom Fußball bestimmt nicht leben. Welchen Beruf üben Sie aus?
Maria Gstöttner: Ich arbeite als Bürokauffrau bei der Pensionsversicherungsanstalt.
Soccerdonna.de: Wie viel Privatleben steht Ihnen neben dem Beruf, Training, Meisterschaft, Champions League zur Verfügung, wie gestalten Sie Ihre Ihre Freizeit?
Maria Gstöttner: Ich habe relativ wenig Freizeit, aber auch die nutze ich hauptsächlich, um Sport zu betreiben. Joggen, Radfahren. Oder aber ich schaue den Herrenteams aus Würmla, meiner Heimatgemeinde, und Neulengbach bei ihren Spielen zu.
Soccerdonna.de: Wenn Sie alles Revue passieren lassen: Sind Sie mit Ihrer sportlichen Karriere zufrieden? Was möchten Sie noch erreichen?
Maria Gstöttner: Im Grunde genommen bin ich zufrieden, da ich nie ernsthaft verletzt war oder längere Zeit ausgefallen bin. Schön wäre es, wenn wir uns mit der Nationalmannschaft für eine Endrunde qualifizieren könnten und ich dabei bin. Oder aber mit Neulengbach mal ins Viertelfinale in der Champions League einziehen würden.
Soccerdonna.de: Wie lange möchten Sie noch auf so hohem Niveau und mit so viel Zeitaufwand spielen?
Maria Gstöttner: So lange es geht und ich hoffentlich von einer Verletzung verschont bleibe. Vier bis fünf Jahre plane ich auf alle Fälle noch ein. Aber ich werde auch danach dem Fußball erhalten bleiben, eventuell als Trainer. Die Ausbildung dazu habe ich bereits seit einigen Jahren.
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