08.03.2021 - 14:53 Uhr | News | Quelle: Soccerdonna | von: Doruk Sahinel/Anton Patlan
Ich bin hier um Meister zu werden und Champions League zu spielen

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©privat

Die türkische Nationalspielerin Birgül Sadikoglu hat mit unseren Türkei und Ukraine-Experten Doruk Sahinel und Anton Patlan über ihren Wechsel in die Ukraine gesprochen und gewährte einen kleinen Einblick in ihr Privatleben und was sie noch erreichen will.


Soccerdonna: Frau Sadikoglu sie sind seit ca. einem Monat in der Ukraine. Wie ist es dort? Wie fühlen Sie sich?


Birgül Sadıkoğlu: Es ist schön, aber ehrlich gesagt, ist das Wetter ziemlich kalt. Manchmal habe ich Schwierigkeiten, weil ich kein Ukrainisch spreche. Ich vermisse mein Land in einigen Aspekten, zum Beispiel das Essen, aber ich bin wirklich glücklich, hier zu sein.


Soccerdonna: Wie ist es zu diesem Transfer gekommen?


Birgül Sadıkoğlu: In der Frauenliga wird in der Türkei wegen der Pandemie nicht gespielt. Ich musste trainieren und Spiele absolvieren, um mich auf die Nationalmannschaft vorzubereiten. Ich denke, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe, angesichts des Angebots des Vereins und meiner Freundinnen hier.


Soccerdonna: Was hat Sie überzeugt, in die Ukraine zu wechseln?


Birgül Sadıkoğlu: Ich kam hierher, weil in der Liga in der Türkei nicht gespielt wurde. Wir haben ein Jahr lang keinen Fußball gespielt und ich habe es wirklich vermisst, Fußball zu spielen. Ich denke, ich habe eine richtige Entscheidung getroffen. Die Spiele werden bald beginnen und ich hoffe, dann zeigen zu können, was ich kann. Aus der Mannschaft kannte ich bereits Gamze Nur Yaman. Auch das hat mich überzeugt, hierher zu kommen. Ich wollte bei meiner ersten Erfahrung im Ausland nicht alleine sein.


Soccerdonna: Wie unterscheidet sich das Training in den türkischen und ukrainischen Vereinen?


Birgül Sadıkoğlu: Es gibt Unterschiede zwischen den Trainings in diesen beiden Ländern. Die Trainings hier sind intensiver in Bezug auf Kondition, Kraft und Geschwindigkeit und sie unterscheiden sich von den Trainings in der Türkei. Als ich in der Türkei war, haben wir uns mehr auf die Spieltaktik und die Kreativität konzentriert.


Soccerdonna: Welche Ziele haben Sie sich bei Zhilstroy-1 gesetzt?


Birgül Sadıkoğlu: Für meinen Verein möchte ich alles tun, was ich kann. Ich bin ein Teil dieses Vereins und ich denke, es ist meine Pflicht, meine beste Leistung zu zeigen. Mein Ziel ist es, mit meinem Verein die ukrainische Meisterschaft zu gewinnen und nächste Saison in der Champions League zu spielen. Ich möchte eine langfristige Beziehung zu meinem Verein haben und auf lange Sicht möchte ich auch in anderen Ligen in Europa spielen.


Soccerdonna: Wie war die Reaktion, als Ihre Familie erfahren hat, dass Sie zu Zhilstroy-1 wechseln?


Birgül Sadıkoğlu: Der Transfer kam sehr plötzlich, aber alle haben positiv reagiert. Sie dachten, es sei ein richtiger Schritt, um meinen Traum, im Ausland zu spielen, zu verwirklichen. Meine Mutter, meine ältere Schwester, meine Oma, meine Lehrer und Freunde waren alle überrascht, weil sie es nicht erwartet haben. Zuvor hatte ich andere Angebote abgelehnt, weil ich noch jung war.


Soccerdonna: Wir verstehen, dass Ihre Familie Sie während dieses Transfers unterstützt hat. Haben sie Sie auch unterstützt, als Sie Ihre Fußballkarriere begonnen haben?


Birgül Sadıkoğlu: Ja, sie haben mich immer unterstützt. Meine Mutter war auch eine Fußballspielerin, aber sie musste ihre Karriere früh beenden. Sie hat mich trainiert, als ich noch sehr jung war. Danach kam sie immer zu meinen Spielen, um mich zu unterstützen. Meine Mutter war immer bei mir, und auch meine ältere Schwester. Meine Schwester hat auch für einige Zeit als Torwart Fußball gespielt, aber sie hat aufgehört. Ich möchte auch meinen Sportlehrer erwähnen. Wir haben uns kennengelernt, als ich 10 Jahre alt war, und er hat mich bis heute sehr gut unterstützt.


Soccerdonna: Für Sie ist die Ukraine die erste Auslandsstation. Planen Sie auch Ihre zukünftige Karriere im Ausland?


Birgül Sadıkoğlu: Mein erstes Ziel war es, im Ausland zu spielen. Dieses Ziel habe ich erreicht, als ich hierhergekommen bin. Mein nächstes Ziel ist es, die Saison so gut wie möglich zu beenden. Langfristig möchte ich weiterhin im Ausland spielen, da es mir die Möglichkeit gibt, meine Stärke und meine allgemeinen Fußballfähigkeiten zu verbessern.


Soccerdonna: Wie sehen Sie Ihre Chancen in der türkischen Nationalmannschaft? Haben Sie auch Ziele mit der Nationalmannschaft gesetzt?


Birgül Sadıkoğlu: Zuerst möchte ich sagen, dass ich stark mit der Nationalmannschaft verbunden bin. Ich betrachte es als eine heilige Pflicht, in der Nationalmannschaft zu spielen. Mein größtes Ziel ist es, lange Zeit in der Nationalmannschaft zu spielen. Als Mannschaft befinden wir uns in einer Phase der Umstrukturierung, und ich denke, wir verbessern uns. Ich glaube, dass wir in den nächsten Qualifikationsspielen gute Leistung zeigen werden. Ich persönlich habe keine Absicht, das Trikot, dass ich in der Nationalmannschaft übernommen habe, zurückzugeben.


Soccerdonna: Haben Sie ein Vorbild im Frauenfußball und wieso?


Birgül Sadıkoğlu: Ich habe keine Spielerin als Vorbild, aber ich habe Menschen in meinem Leben, die mein Leben bereichern: Mein Sportlehrer Rıfat Çiçek, mein Nationalmannschaftstrainerin Necla Güngör Kırağası und meine ehemalige Trainerin bei Konak Belediyespor, Hilal Başkol. Ich nehme sie als Vorbild und ich denke, dass ich wichtige Werte von ihnen gewonnen habe. Ich möchte das, was sie mir gegeben haben, weiterentwickeln und zuerst eine gute Spielerin und dann in Zukunft eine Lehrerin und Trainerin werden.


Soccerdonna: Wer ist Ihrer Meinung nach die beste Frauenfußballerin zurzeit?


Birgül Sadıkoğlu: Die beste Spielerin ist meiner Meinung nach Lieke Martens bei FC Barcelona. Sie spielt als Außenstürmerin, deshalb finde ich ihren Stil ähnlich wie meinen und ich mag auch ihre Spielweise. Sie hat schon einmal den Preis "The Best FIFA Women’s Player" gewonnen. Ich träume auch davon, diesen Preis eines Tages zu gewinnen.


Soccerdonna: Was möchten Sie den jungen Mädchen sagen, die in der Türkei Fußball spielen wollen?


Birgül Sadıkoğlu: Sie sollten vor allem an sich selbst glauben und niemals aufgeben. Das Wichtigste ist, an sich selbst zu glauben; deshalb sollten sie weiter daran glauben, auch wenn es sonst niemand tut. Sie sollten niemals aufgeben und hart arbeiten. Wenn sie diese drei Eigenschaften haben, können sie ihre Ziele eines Tages erreichen. Sie sollten niemals aufgeben zu träumen.



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