30.12.2021 - 09:14 Uhr | News | Quelle: dpa
Heiß auf die Champions League: Eintracht weit oben

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Die Frankfurterinnen entwickeln sich unter dem Dach der Eintracht stetig weiter und stellen derzeit vier Nationalspielerinnen. Die Champions-League-Teilnahme ist drin.

Die Selbstständigkeit als reiner Frauenfußballclub 1. FFC hatten die einst so erfolgsverwöhnten Frankfurter Spielerinnen im Sommer 2020 aufgegeben, um mithilfe der Männer von Eintracht Frankfurt wieder in die Spitze ihres Sports zurückzukehren. Eineinhalb Jahre nach dem Wechsel unter das Dach des Großvereins können die Verantwortlichen eine positive Zwischenbilanz ziehen. Das Team von Trainer Niko Arnautis mischt in der Bundesliga ganz oben mit. «Wir haben richtig Bock, den nächsten Schritt zu gehen», sagt der 41-Jährige.

Mit 22 Punkten aus elf Spielen absolvierten die Hessinnen in der aktuellen Saison die beste Hinrunde seit jener 2014/15, die mit dem Champions-League-Sieg des Vorgängervereins endete. Herausragendes Resultat war ein 3:2-Erfolg gegen Meister Bayern München. Der Start in die zweite Hälfte glückte durch ein 2:0 beim Tabellenvorletzten SC Sand ebenfalls. Zum Jahreswechsel liegt die Eintracht auf dem vierten Tabellenplatz, nur bis zu drei Zähler von den Topteams FC Bayern, TSG 1899 Hoffenheim und VfL Wolfsburg und den drei Tickets für die Königsklasse entfernt.

«Die ersten Schritte dieser Entwicklung hat man schon im Frühjahr gesehen», sagt Arnautis. Damals waren die Frankfurterinnen im DFB-Pokalfinale von Köln erst in der Verlängerung mit 0:1 an Titelverteidiger Wolfsburg gescheitert. Auf dem damals gezeigten Leistungsniveau haben sie sich stabilisiert und entscheiden, anders als in der vergangenen Saison, die sie als Sechster abgeschlossen hatten, regelmäßig knappe Spiele und Duelle mit Teams aus dem Mittelfeld oft zu Null für sich.

«Wir wollen auch weiterhin leidenschaftlichen, emotionalen und mutigen Fußball spielen und unsere bisher gezeigte Leistung in der Rückrunde bestätigen», betont Arnautis. Er trägt einen großen Anteil an dem Aufwärtstrend. «Er hat einen super Instinkt und einen scharfen Blick für die ganzheitliche und längerfristige Entwicklung», lobt Sportdirektor Siegfried Dietrich.

Einige der Talente, darunter A-Nationalspielerin Sophia Kleinherne, hat Arnautis schon früh als Lehrertrainer an der Frankfurter Eliteschule des Sports, der Carl-von-Weinberg-Schule, gefördert. Der teilweise schon länger zusammenspielende Kader wurde immer wieder verstärkt. Die Eintracht profitiert vom Reifeprozess der noch jungen Truppe, in der in Nationalkeeperin Merle Frohms, Torjägerin Laura Freigang und Sjoeke Nüsken drei weitere Spielerinnen aus dem Kreis der Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg stehen.

Mit Leistungsträgerinnen wie Freigang, Kleinherne, den Österreicherinnen Virginia Kirchberger, Verena Hanshaw und Barbara Dunst wurden kürzlich schon neue, längerfristige Verträge geschlossen, um den Prozess mit den bewährten Kräften weiter vorantreiben zu können. Mit allen anderen sei man im Austausch, betont Dietrich. Arnautis spricht in dem Zusammenhang von der Lust darauf, mit der Eintracht weiterzukommen, aber auch vom «Wohlfühlfaktor» in der SGE-Familie.

Verstärkungen in der Winterpause sind nicht ausgeschlossen, nachdem einige Stammkräfte wie Camilla Küver schwere Verletzungen erlitten. Kapitänin Tanja Pawollek, die sich im Pokalfinale einen Kreuzbandriss zuzog, könnte laut Arnautis bald ins Mannschaftstraining zurückkehren.

Optimierte Trainingsbedingungen und eine Systemumstellung im Sommer, die es erlaubt, flexibler zu spielen, nennt der Coach als weitere wichtige Einflussgrößen bei der jüngsten Weiterentwicklung. «Die Mannschaft ist heiß genug, um hohe Ziele wie die Champions League zu erreichen und so weit wie möglich in die Spitze vorzudringen», sagt Dietrich. Man werde aber demütig bleiben und weiter Geduld haben, wenn es mit der Königsklasse 2022 noch nicht klappen sollte.

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