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30.08.2024 - 18:50 Uhr | News | Quelle: dpa
Eintracht startet Tanz auf drei Hochzeiten
©IMAGO
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Von einem Angriff auf die Spitze spricht Niko Arnautis nicht. «Aber wir würden uns nicht wehren, wenn es für uns in dieser Saison noch höher geht», sagte der Trainer der Bundesliga-Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt. Dreimal hintereinander beendeten die Hessinnen die Spielzeit auf dem dritten Platz und lösten damit jeweils das Ticket für das internationale Geschäft. Darauf soll auch diesmal das Augenmerk liegen, wenn die Frankfurterinnen an diesem Samstag (12.00 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger Carl Zeiss Jena im heimischen Stadion am Brentanobad in die Liga starten.
Dass sie gefährlich sein können für die beiden Topteams, haben die Adlerträgerinnen schon bewiesen. Meister Bayern München zwangen sie zuletzt im Halbfinale des DFB-Pokals ins Elfmeterschießen, der VfL Wolfsburg wurde von ihnen in der ersten Jahreshälfte 2023 zweimal besiegt. Was der Eintracht zu einem möglichen Coup noch fehlte, war die Konstanz.
Die Österreicherin Barbara Dunst hält den zweiten Platz für «realistisch», obgleich er nicht einfach zu erreichen sei, wie sie es in einem Interview des Hessischen Rundfunks formulierte. Ihr Trainer gibt sich weniger offensiv. «Wer uns kennt, weiß, dass wir immer sehr motiviert sind, nach vorn zu kommen», sagte der 44-Jährige. «Aber die anderen Teams haben die gleichen Ambitionen». Zudem müsse man auch auf die Verfolger wie die SGS Essen oder die TSG Hoffenheim schauen.
Nach dem Liga-Start warten «anspruchsvolle Aufgaben» auf sein Team. Bei einem Miniturnier auf Island, bei dem sie am Mittwoch zuerst auf Sporting Lissabon treffen, wollen sich die Hessinnen für die zweite Qualifikationsrunde in der Champions League qualifizieren. Im DFB-Pokal, in dem sie eine Woche später beim Regionalligisten 1. FFV Erfurt antreten, soll es für sie bis ins Finale gehen. «Wir wollen in Köln den Pokal heben», verkündete Arnautis.
Dieser Tanz auf drei Hochzeiten stellt für den bislang nicht sehr tiefen Kader eine besondere Herausforderung dar. Sechs Abgängen stehen vier Neuzugänge gegenüber. Neben den Ersatztorhüterinnen Lina Altenburg aus dem eigenen Nachwuchs und Lea Paulick aus Nürnberg verstärken die vorherige Bremerin Nina Lührßen und Elisa Senß von Bayer Leverkusen die Mannschaft. Die nach Köln ausgeliehene Carlotta Wamser kehrt zurück.
Senß, die wie ihre Teamkolleginnen Laura Freigang und Sara Doorsoun mit einer olympischen Bronzemedaille aus Frankreich zurückkehrte, «war bei uns schon lange ein Thema», berichtete Arnautis. Die Mittelfeldspielerin passe zur Eintracht und deren Spielstil «wie die Faust aufs Auge».
Gegen Senß, deren Treffer für das deutsche Nationalteam beim Vorrundensieg gegen Sambia in Marseille zum Tor des Monats Juli gewählt worden war, werde niemand gerne einen Zweikampf bestreiten wollen. «Sie hat sich auch als Persönlichkeit sehr entwickelt und will bei der Eintracht den nächsten Schritt gehen», bekräftigte Arnautis.
Während Kapitänin Tanja Pawollek nach ihrem Kreuzbandriss in ein paar Wochen wieder auflaufen könnte, fallen die Zwillinge Dilara und Ilayda Acikgöz mit der gleichen Verletzung noch längerfristig aus. Da die Stammelf bis auf die zu AS Rom abgewanderte Österreicherin Verena Hanshaw zusammengeblieben ist, glaubt Arnautis an das Erreichen der ausgegebenen Ziele. Und vielleicht sogar ein bisschen mehr.
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