28.08.2024 - 21:58 Uhr | News | Quelle: dpa
Demütig zum Klassenerhalt: Turbine auf Konsolidierungskurs

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©Jennifer Schröder
Dem sofortigen Wiederaufstieg soll bei Turbine Potsdam der Klassenerhalt folgen. Dabei wirkt sich der bereits in der Abstiegssaison begonnene Kurs nachhaltig aus.

Der Kreis schließt sich nach nur einer Saison. Mit einem Spiel gegen Meister FC Bayern München verabschiedete sich der sechsmalige deutsche Meister Turbine Potsdam im Frühjahr 2023 aus der Frauen-Bundesliga - mit einem Heimspiel gegen den Titelverteidiger eröffnet der Aufsteiger am Freitag die neue Spielzeit wieder in der höchsten Spielklasse. «1. Liga - Du hast uns wieder», stand auf den T-Shirts nach dem vollzogenen Aufstieg mit dem Wunsch, der Eliteklasse wieder länger anzugehören. «Wir wollen uns etablieren», sagte Turbine-Präsident Karsten Ritter-Lang im Kicker.

Die Chancen, den Klassenerhalt zu schaffen, stehen dabei besser als in der Abstiegssaison, die von zahlreichen Abgängen von Leistungsträgerinnen wie Selina Cerci sowie einem frühen Trainerwechsel und viel Chaos in der Führungsetage geprägt war. Der im November 2022 zum Präsidenten gewählte Ritter-Lang versuchte von Beginn an, dem Verein neuen Strukturen zu verleihen, der Abstieg konnte aber nicht mehr verhindert werden.

Kein großer Umbruch im Sommer

Der Aufstieg und die Wiederwahl des Mediziners in diesem Sommer bestätigen den eingeschlagenen Weg, der auch mit dem Trainer-Duo Dirk Heinrichs und Marco Gebhardt fortgesetzt wird. «Wir haben hart gearbeitet, um den Abstieg schnell vergessen zu machen», sagte Gebhardt, «unser Verein hat zwar Tradition, aber wir müssen demütig bleiben und um jeden Punkt kämpfen.»

Anders als im Vorjahr bleibt das Gerüst erhalten und ein erneuter großer Umbruch wird vermieden. Sechs neue Spielerinnen stießen zum Aufsteiger, sechs gingen - mit Bianca Schmidt eine langjährige Leistungsträgerin, die mit 34 Jahren ihre Karriere nach dem Aufstieg beendet hat. Die 51-malige Nationalspielerin steht als Teammanagerin ebenso für einen neuen Kurs, der verdienstvolle Spielerinnen auch nach der aktiven Karriere an den Verein binden soll.

Nur ein Absteiger

Ebenso günstig für Potsdam ist die Konstellation. Da die Bundesliga auf 14 Vereine aufgestockt wird, gibt es nur einen anstatt zwei Absteiger. «Wir haben eine charakterstarke Mannschaft, mit einer guten Balance zwischen jung und frech, aber auch Erfahrung. Die Mannschaft hat sich als Gemeinschaft gefunden und zieht an einem Strang», sagt Gebhardt und hofft darauf, mindestens einen Konkurrenten hinter sich zu lassen.

Abseits des Rasens zeigt aber auch ein anderes Thema Kontinuität: Die Suche nach Geldgebern. Zwar gibt es durch den Aufstieg TV-Gelder in Höhe von knapp 400.000 Euro, doch auf den Trikots fehlt noch ein Sponsor. Per Crowdfunding versucht Turbine 250.000 Euro zu generieren - 54.208 Euro sind bisher eingelaufen. Zudem hat der langjährige Mobilitätspartner seinen Rückzug nach dieser Saison angekündigt.

Wiedersehen mit Bayern München

In Potsdam hofft man, dass der Bus die Mannschaft bis dahin zu vielen erfolgreichen Partien fahren wird. Am Freitag (17.00 Uhr) sind die Siegchancen gegen Bayern noch nicht hoch anzusiedeln. «Mit Wolfsburg, Bayern oder Frankfurt können wir uns sicherlich nicht messen», sagt Ritter-Lang. Doch das Wiedersehen gegen den Meister soll andere Dimensionen annehmen als beim bis dato letzten Bundesliga-Auftritt im Mai 2023: Da gab es eine 1:11-Niederlage.

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