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20.05.2012 - 18:02 Uhr | News | Quelle: dpa/Soccerdonna
Bundesliga: Meisterschaft weiter offen
©1. FFC Turbine Potsdam
Auch die Frage nach den beiden Absteigern ist noch offen. Die schlechtesten Aussichten hat nach dem 2:2 (1:1) gegen Bayern München der neue Tabellenletzte Leipzig (13 Punkte). Bayer Leverkusen gewann nach einer dramatischen Partie 3:2 (0:1) gegen den FF USV Jena und ist mit 14 Zählern hinter Jena (15) Vorletzter.
Am «Super-Sonntag», bei dem die vier ersten der Tabelle in direkten Duellen gegeneinander spielten, sicherte die Ex-Duisburgerin Patricia Hanebeck (46./87./Foto) mit ihren Treffern Potsdam vor 2234 Zuschauern im Duisburger PCC-Stadion den Erfolg. Sekunden nach dem Wiederanpfiff nutzte Hanebeck zunächst einen Stellungsfehler der ansonsten sicheren FCR-Abwehr zur Führung. Ihr Schuss aus 20 Metern wurde von Luisa Wensing unhaltbar abgefälscht. Wenige Minuten vor dem Ende traf Hanebeck zur Entscheidung - ebenfalls mit einem Weitschuss.
Potsdam tat sich auf dem Weg zum vierten Titel nacheinander in Duisburg schwer. Ohne seine gesperrte Torjägerin Genoveva Anonma (20 Saisontreffer) fand das Team von Trainer Bernd Schröder erst spät ins Spiel. Fehlpässe und nur wenige Torchancen auf beiden Seiten prägten die erste Halbzeit.
Erst nach dem 1:0 bestimmte Potsdam mehr und mehr das Spielgeschehen, doch Duisburg war bei Kontern immer wieder gefährlich. Den Gastgeberinnen fehlten aber im Abschluss die Genauigkeit und Fortune, so dass sie mit der ersten Heimniederlage die angestrebte Teilnahme an der Champions League verpassten. Turbine-Trainer Schröder bedauerte das nach dem Spiel ausdrücklich: «Es ist sehr schade, dass die Duisburger, die wie wir auf Nachwuchsarbeit setzen, den zweiten Platz nicht mehr erreichen können. Wir brauchten heute aber den Sieg zur Titelverteidigung.» Schröder betonte ausdrücklich das jahrelange freundschaftliche Verhältnis zwischen beiden Teams.
FCR-Cheftrainer Marco Ketelaer hatte für die Niederlage eine einleuchtende Erklärung: «Es konnte der Eindruck entstehen, dass Potsdam in vielen Szenen entschlossener und bissiger aufgetreten ist. Dazu muss man aber wissen, dass unsere Mannschaft seit Wochen absolut am Limit spielt – kein Wunder bei diesem kleinen Kader.»
In Wolfsburg erzielte vor der Bundesliga-Rekordkulisse von 8697 Besuchern Lena Goeßling in der 54. Minute per Foulelfmeter das «Tor des Tages» und wahrte damit die Chancen der VfL-Frauen auf den ersten Meistertitel.
Auch im Abstiegskampf wurde die Entscheidung vertagt. Bayer Leverkusen siegte 3:2 (0:1) gegen den FF USV Jena. Im direkten Duell zweier abstiegsbedrohter Teams brachte Vivien Beil in der 42. Minute die Thüringerinnen in Führung. Eunice Beckmann (52.) und Lisa Schwab (77.) drehten das Spiel, das in der Schlussphase kaum dramatischer sein konnte: Kathleen Radtke (87.) glich für Jena aus, und Leverkusen wäre damit abgestiegen. Die nun verzweifelt alles nach vorne werfenden Werkskickerinnen bekamen in der vorletzten Minute einen Foulelfmeter zugesprochen; Katie Bethke verwandelte und hielt die Hoffnung für Bayer 04 noch eine Woche aufrecht. Die Frauen aus Jena hingegen hätten sich mit einem Punktgewinn gerettet. Jetzt müssen auch sie noch zittern.
Auch Lokomotive Leipzig profitiert von der Niederlage der Jenaerinnen, denn auch sie haben noch Chancen auf den Klassenverbleib. Die Lokomotiven teilten sich beim 2:2 (1:1) gegen den Pokalsieger Bayern München die Punkte. Anne Heller glich für Leipzig mit einem Foulelfmeter (45.+1.) die Gäste-Führung durch Sarah Hagen (33.) aus. Hagen (57.) und Heller (65.) waren es erneut, die in der zweiten Halbzeit für ihre Teams trafen.
Der SC Bad Neuenahr gewann beim Hamburger SV deutlich mit 4:0 (1:0). Die Tore erzielten Sarah Gregorius (36.), Sara Doorsoun-Khajeh (52.), Celia Okoyino da Mbabi (57.) und Nicole Rolser (82.).
Ebenfalls in einem Duell zweier Mannschaften aus dem Mittelfeld gewann die SG Essen-Schönebeck 3:0 (1:0) beim SC Freiburg. Charline Hartmann (18.), Caroline Hamann (90.) und erneut Hartmann in der Nachspielzeit trafen für die Gäste aus dem Ruhrgebiet.
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