20.10.2017 - 19:26 Uhr | News | Quelle: dpa
2:3! Peinliche Pleite für die DFB-Elf

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©portlandtimbers.com
Mit einer historischen Niederlage hat das deutsche Team auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Nach zwei Siegen verlor die DFB-Auswahl ihr drittes Qualifikationsspiel gegen den wohl stärksten Gruppen-Gegner Island verdient mit 2:3 (1:1) und bot eine desolate Leistung. «Es geht nicht, dass man uns mit so einfachen Mitteln schlägt», klagte Bundestrainerin Steffi Jones. «Wir halten nicht dagegen, das ist letztendlich dann zu wenig.»

Vor 4292 Zuschauern in Wiesbaden sorgten Danny Brynjarsdottir (Foto) in der 15. und 58.Minute und Elin Jensen (47.) für den ersten isländischen Länderspielsieg im 15.Duell mit Deutschland nach zuvor 14 Niederlagen. Alexandra Popp (42.) hatte zwischenzeitlich den Ausgleich für die schwache deutsche Elf erzielt. Der Anschlusstreffer durch die eingewechselte Lea Schüller (88.) kam zu spät.

Durch die erste Pleite in einem WM-Qualifikationsspiel nach 26 Siegen in Serie verlor Olympiasieger Deutschland die Tabellenführung in der Gruppe 5 an die punktgleichen Isländerinnen. «Als Mannschaft sind wir sehr enttäuscht», sagte Kapitänin Babett Peter. «Wir haben uns beeindrucken lassen von der körperlichen Präsenz, das darf uns als Deutschland nicht passieren.» Am kommenden Dienstag (16.10 Uhr/ARD) trifft die DFB-Auswahl in Großaspach auf Außenseiter Färöer.

Jones musste zahlreiche Stammkräfte ersetzen, darunter Spielführerin Dzsenifer Marozsan (Jochbeinbruch), Sara Däbritz (Sprunggelenk) und Kristin Demann (Schulterverletzung). Auch Carolin Simon fiel wegen muskulärer Probleme aus. Dafür standen nach mehr als einem Jahr Melanie Leupolz und auch Popp, die die EM in den Niederlanden wegen einer Knieverletzung verpasste, wieder in der Startelf. Leupolz, die ihr letztes Spiel im Olympia-Finale von Rio im August 2016 absolvierte, sollte im Mittelfeld für Marozsan die Fäden ziehen. Doch insgesamt mangelte es dem Spiel an Struktur und Führung.

Eine Überraschung gab es im Tor: Die Freiburgerin Laura Benkarth hütete als Belohnung für ihre guten Leistungen bei den ersten beiden Qualifikationssiegen gegen Slowenien (6:0) und Tschechien (1:0) erneut das DFB-Gehäuse. Die eigentliche Nummer eins, Almuth Schult vom deutschen Meister VfL Wolfsburg, saß nur auf der Bank.

Die DFB-Elf bemühte sich zwar, das Spiel zu dominieren, aber es fehlten Ideen und Kreativität. Große Torchancen blieben deshalb aus. Und schnell musste das deutsche Team das 0:1 verdauen, an dem Benkarth nicht ganz unschuldig war. Nach einer Flanke von Rakel Hönnudottir ging die Freiburgerin zu zögerlich zum Ball, so dass Brynjarsdottir abstauben konnte. Kurz darauf schlug Benkarth im Strafraum über den Ball, doch Jensen verfehlte das leere Tor.

Nur mühsam befreite sich die völlig verunsicherte deutsche Mannschaft. Nach Popps Ausgleich per Kopf nach Flanke von Simone Laudehr keimte nochmals Hoffnung auf. Kurz nach dem Wechsel verpasste Popp mit einem Kopfball an die Latte sogar die mögliche Führung. Doch im Gegenzug der nächste Schock: Jensen traf mit einem satten Schuss zur erneuten Führung, ehe Brynjarsdottir den ersten Punktverlust einer deutschen Elf in einem WM-Qualifikationsspiel seit 1998 perfekt machte.

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