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09.08.2012 - 12:07 Uhr | News | Quelle: Soccerdonna
«Wir wollen Weltmeister werden»

Soccerdonna.de: Hallo Frau Petzelberger, in zehn Tagen geht’s los, da startet die U20-Weltmeisterschaft in Japan. Steigt schon die Anspannung?
Ramona Petzelberger: Im Moment überwiegt die Vorfreude. Die ist riesig. Ich habe noch keine Weltmeisterschaft gespielt, das wird ein tolles Ereignis. Anspannung oder Nervosität spüre ich noch nicht. Das wird wohl erst mit der Ankunft in Japan kommen.
Soccerdonna.de: Wie verbringen Sie die Zeit bis zur Abreise?
Ramona Petzelberger: Vormittags und abends trainiere ich bei meinem neuen Team in Leverkusen. Da läuft auch für uns die ganz normale Saisonvorbereitung. Außerdem habe ich noch mit meinem Umzug nach Leverkusen zu tun.
Soccerdonna.de: Haben Sie kein spezielles Training?
Ramona Petzelberger: Doch, seit dem letzten dem Lehrgang habe ich ein individuelles Training, das zwischen dem DFB und meinem Verein abgestimmt ist.
Soccerdonna.de: Können Sie denn in der Vorbereitung bei Bayer schon an die Bundesliga denken?
Ramona Petzelberger: Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich mit dem Kopf zurzeit mehr bei der WM. Das heißt aber nicht, dass ich es in der Vorbereitung bei Bayer schleifen lasse. Denn das verzahnt sich: Nur wenn ich bei Bayer Gas gebe, bin ich fit für die WM. Und nur wenn ich fit für die WM bin, kann ich anschließend eine gute Bundesligasaison spielen.
Soccerdonna.de: Ghana, China und die USA sind die Gegner in der Gruppenphase. Wie schätzen Sie diese Teams ein?
Ramona Petzelberger: Gegen China und Ghana habe ich noch nie gespielt. Die Chinesinnen sind, wie viele asiatische Mannschaften, sehr laufstark, ballsicher und extrem schnell. Über Ghana weiß ich nicht viel, deshalb kann ich die Mannschaft nicht einschätzen. Die meisten afrikanischen Spielerinnen sind sehr kräftig gebaut und spielen körperbetont. Da müssen wir abwarten und im Spiel entsprechend reagieren. Gegen die USA haben wir schon in La Manga gespielt und 0:1 verloren. Gegen so ein starkes US-Team habe ich vielleicht noch nie gespielt. Das ist ein echter Brocken. Aber wer Weltmeister werden will, und das wollen wir, muss auch die Amerikanerinnen aus dem Weg räumen.
Soccerdonna.de: Das Ziel des DFB kann nur die Titelverteidigung sein. Wen erwarten Sie als Mitfavoriten?
Ramona Petzelberger: Die härtesten Rivalen sind wohl Japan als Gastgeberinnen und die USA. Auch Brasilien traue ich den Titel zu. Aber auch alle anderen Nationen werden ein Wörtchen mitreden wollen.
Soccerdonna.de: Worauf freuen Sie sich persönlich am meisten?
Ramona Petzelberger: Auf alles. Auf die Spiele mit den besten Mannschaften der Welt, auf die Stimmung. In Japan gibt es seit dem Titelgewinn im vergangenen Jahr einen Boom im Frauenfußball. Ich hoffe, das merken wir auch bei diesem Turnier.
Soccerdonna.de: Bei den Deutschen sind Spielerinnen wie Dszenifer Marozsan, Lena Lotzen und Luisa Wensing dabei, die schon Erfahrung in der A-Nationalmannschaft gesammelt haben. Trotzdem sind Sie die Spielführerin. Was bedeutet es für Sie, ein solches Team anzuführen?
Ramona Petzelberger: Ich freue mich, dass ich ein – meiner Meinung nach – sehr starkes Team anführen darf, das natürlich durch die Spielerinnen der A-Nationalmannschaft noch weiter verstärkt wird. Alle drei sind absolute Führungsspielerinnen und werden uns mit ihrer Qualität verstärken.
Soccerdonna.de: Was sind die speziellen Aufgaben einer Mannschaftsführerin bei so einem Turnier?
Ramona Petzelberger: Um ein Turnier erfolgreich zu spielen, sollten der Austausch und die Kommunikation zwischen allen stimmen. Als Bindeglied zwischen Trainerstab und Mannschaft ist dies unter anderem meine Aufgabe. Da wir einen altersmäßig gut gemischten Kader haben, sollte ich zusehen, dass alle Spielerinnen integriert sind, dass das Kollektiv erhalten bleibt, sodass auch die Stimmung im Team eine gute ist; wobei ich mir dabei, ehrlich gesagt, gar keine Sorgen mache.
Soccerdonna.de: Sie sind bereits zweifache Europameisterin: 2009 mit der U 17, 2011 mit der U 19. Welcher Titel bedeutet Ihnen mehr, über welchen haben Sie sich mehr gefreut?
Ramona Petzelberger: Das waren zwei ganz unterschiedliche Erlebnisse. Mit der U 17 waren wir total überlegen, hatten schon alles in der Quali gewonnen. Es war mein erster großer Titel, deshalb war er etwas Besonders. Bei der U 19 war die Leistungsdichte höher, wir taten uns anfangs schwer, steigerten uns aber von Spiel zu Spiel. Es war eine stetige Entwicklung da, und im Finale beim 8:1 gegen Norwegen hat dann ziemlich alles gepasst. Aber auch der Titel gibt einem persönlich die Motivation, weiter seine Ziele zu verfolgen, da man sieht, dass es sich lohnt.
Soccerdonna.de: Bei der U 19-Europameisterschaft wurden Sie mit Lob überschüttet. Spüren Sie jetzt vor dem Turnier einen großen Druck, eine besonders hohe Erwartung, die an Sie gestellt wird?
Ramona Petzelberger: Nein, da denke ich auch gar nicht drüber nach. Das wäre belastend und würde mir und der Mannschaft nicht helfen. Ich will den Erfolg mit dem Team, wir wollen gemeinsam gewinnen. Nur darum geht es bei so einem Turnier, alleine kann keiner etwas reißen.
Soccerdonna.de: Lassen Sie uns noch kurz über die nächsten Bundesligasaison reden. Warum sind Sie vom SC Bad Neuenahr zu Bayer 04 Leverkusen gewechselt?
Ramona Petzelberger: Ich habe mein Abitur gemacht und wollte jetzt einen klaren Schnitt. Ich hatte schöne Jahre in Bad Neuenahr, aber ich war zuletzt nicht mehr zufrieden. Ich habe gemerkt, dass jetzt eine Veränderung kommen muss. Ich muss etwas Neues beginnen. Das Angebot von Leverkusen kam mir recht, weil ich ein Psychologie-Studium aufnehmen möchte. Das kann ich in Köln oder Wuppertal; beide Orte sind gut von Leverkusen aus gut zu erreichen.
Soccerdonna.de: Aber es hat doch sicher auch andere Angebote gegeben...
Ramona Petzelberger: Ja. Mich hat zwar nicht die ganze Bundesliga gejagt, aber es gab schon einige Anfragen.
Soccerdonna.de: Von wem?
Ramona Petzelberger: (Lacht und schweigt.)
Soccerdonna.de: Warum haben Sie sich für Leverkusen entschieden?
Ramona Petzelberger: Bayer Leverkusen hat eine sehr junge Mannschaft mit sehr großem Potenzial. Da wächst etwas heran. Zudem haben wir durch die Vereins-Infrastruktur die wohl besten Bedingungen in Deutschland.
Soccerdonna.de: Welche Ziele haben Sie mit Bayer in der kommenden Saison?
Ramona Petzelberger: Auf jeden Fall so schnell wie möglich die Klasse erhalten. Ich wünsche mir, dass wir als Mannschaft zusammenwachsen. Mit dem Team sind einige Überraschungen möglich.
Soccerdonna.de: Welchen Saisonverlauf erwarten Sie, wer wird um den Titel spielen?
Ramona Petzelberger: Wolfsburg und Frankfurt haben richtig starke Kader, die werden ganz vorne landen. Potsdam hat einige Abgänge zu verkraften, aber Trainer Schröder wird dort wieder zaubern. Diese drei Vereine werden wieder den Titel unter sich ausspielen.
Soccerdonna.de: Und wer muss um den Klassenerhalt zittern?
Ramona Petzelberger: Das ist schwer zu sagen... Die Aufsteiger haben es traditionell schwer.
Soccerdonna.de: Besten Dank für das Gespräch und viel Erfolg in Japan, Frau Petzelberger.
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